Die Verwendung von Weiden z. B. als Steckhölzer, Faschinen, Wippen oder Spreitlagen ist Grundlage vieler Sicherungstechniken der klassischen Ingenieurbiologie. Sie werden für ingenieurbiologische Sicherungen weltweit eingesetzt. Alle Techniken beruhen auf der Ausschlagfähigkeit des gewonnenen Weidenmaterials. Stellvertretend für eine Vielzahl verschiedener Bauweisen wird hier die Weidenspreitlage vorgestellt. Die Beschreibung zur Herstellung einer Weidenspreitlage ist im Kapitel 3.5 aufgeführt.

Weidenspreitlagen sind sehr pflegeintensiv. Durch den sehr dichten und gleichaltrigen Austrieb ist über lange Zeit regelmäßiges Zurückschneiden oder Auslichten des Bestands notwendig. Erfolgt keine Pflege, führt einsetzende Lichtkonkurrenz zu einem schnellen Hochschießen vergeilender Triebe; die eigentliche Böschungssicherung kann dadurch gefährdet werden.

Sicherungstechniken auf der Grundlage der Verwendung von Weiden sind vor allem in den Alpen entwickelt worden. Diese Techniken haben sich z. B. beim Wildbachverbau oder der Hangsicherung unter den dortigen Wuchsverhältnissen bewährt. Überträgt man die Techniken und Artenauswahl ohne Anpassung auf andere Standorte, führt z. B. die im Flachland längere Vegetationsperiode zu einer wesentlich stärkeren Wuchskonkurrenz der Weiden, was entsprechende Pflegemaßnahmen nach sich zieht.

Wo das Rutenmaterial günstig vor Ort beschafft werden kann, sind etwa 19,00 –  35,00 € / m² anzusetzen. Entscheidender Kostenfaktor sind die hohen Herstellungskosten: Je nach Böschungsneigung und Erfahrung benötigen zwei Arbeiter etwa 15 – 30 min für die Herstellung eines Quadratmeters mit diesem Material. Am unteren Ende der Böschung ist zusätzlich der Einbau einer Fußsicherung einzukalkulieren.

Der Bau von Spreitlagen ist in den verschiedensten Variationen eine häufig gebrauchte Sicherungstechnik der klassischen Ingenieurbiologie. Vorteile bieten sich dort, wo günstig Weidenruten erworben werden können. Austreibende Weidenbestände bilden elastische Gürtel, die erheblich zur Hochwasserretention beitragen können.

Diesen Vorteilen stehen einige oft entscheidende Nachteile gegenüber: Für Spreitlagen wird viel Rutenmaterial benötigt. Die Herstellung ist sehr aufwendig und verlangt erfahrene und fachkundige Arbeitskräfte. Die Arbeiten sind nur außerhalb der Vegetationsperiode möglich. Durch die hohe Wuchsdichte des Austriebs sind langfristig regelmäßige Pflegemaßnahmen notwendig. Durch den dichten Aufwuchs wird kaum eine Krautflora aufkommen können. Wurden die Ruten vom selben Baum gewonnen, besteht schließlich die Gefahr einer Monokultur genetisch identischer Weiden.

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