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Stillgewässer mit geringer Belastung

An stehenden Gewässern sollte dort, wo es durchführbar ist, eine möglichst flache Uferböschung und eine submerse Berme hergestellt werden (0 – 10 cm unter dem Wasserspiegel). Bei einer geringen hydraulischen Belastung des Ufers sind keine unterstützenden technischen Maßnahmen notwendig. Eventuelle lokale Substratumlagerungen werden durch die Sukzession bzw. die nachfolgende Bepflanzung aufgefangen.

Lösung:
Natürliche Sukzession

Bei der natürlichen Sukzession wird der Uferabbruch sich selbst überlassen. Eine Stabilisierung durch spontan auftretende Vegetation ist zwar wahrscheinlich, es ist aber zu berücksichtigen, dass zwischenzeitlich auftretende Hochwässer stabilisierende Maßnahmen notwendig machen können.

Kosten

Die Überlassung des Standorts der natürlichen Sukzession ist zunächst die preiswerteste Methode. Es entstehen aber dennoch Folgekosten, da die Entwicklung des Standorts beobachtet werden muss, um – falls notwendig – korrigierend eingreifen zu können.

Lösung:
Einzelpflanzen

Die Entwicklung eines Röhrichts lässt sich beschleunigen und durch eine Initialpflanzung mit Einzelpflanzen gezielt steuern. In der Praxis haben sich Pflanzballen (4×8 cm, 5×12 cm oder 9×9 cm) für Initialpflanzungen bewährt. Die Ballen lassen sich einfach und schnell im Ufersubstrat verkeilen, so dass – bei geringer Belastung - kein Abspülen der Töpfe zu befürchten ist. Für die Qualität der Pflanze und für den Anwuchs ist nicht die Topfgröße wichtig, sondern die Ausbildung von Wurzeln, Rhizomen und Ausläufern. Je nach Standort und Entwicklungsziel werden 2 – 10 Pflanzen je Quadratmeter gesetzt. Zur schnellen Entwicklung eines dichten Bestands sollten mindestens 5 Röhrichtballen/m² gesetzt werden. Die Bepflanzung erfolgt bis in eine Wassertiefe von maximal 10 cm.
Pflege
Pflegemaßnahmen sind bei einer Initialpflanzung mit Röhrichtballen nicht notwendig. Um den Erfolg sicherzustellen, sollte die Pflanzung aber regelmäßig auf Treibgut oder Anzeichen von Vertritt und Verbiss kontrolliert werden.
Kosten
Werden 5 Röhrichtballen (4×8 cm oder 5×12 cm) pro Quadratmeter gepflanzt, entstehen Kosten von ca. 8,00 - 12,00 €/m² (je nach Zugänglichkeit und Bodenbeschaffenheit). Für welche Topfqualität man sich auch entscheidet: Ausschlaggebend ist immer die Vitalität (Entwicklung der oberirdischen Blattmasse) der Pflanzen und ein gut entwickelter Ballen mit ausgebildeten, kräftigen vegetativen Vermehrungsorganen (Ausläufer, Rhizome).
Bewertung für die Praxis
Die Verwendung von Einzelpflanzen ist eine preiswerte und einfache Methode der gelenkten Standortentwicklung. Gegenüber einer natürlichen Sukzession entsteht ein oftmals entscheidender Wuchsvorsprung.

Herstellung eines flächigen Schilfbestandes

Für einen flächigen Schilfbestand beträgt die Pflanzdichte hier 8 Pflanzen/Quadratmeter. Da im wechselfeuchten Bereich etwas über der Wasserlinie die Anwuchschance höher ist, wurde der Großteil des Schilfs dort eingesetzt und nur ein kleiner Teil im Wasser selbst.