Aus technischer Sicht haben sich Bodenfilter mit sandigem Substrataufbau durchgesetzt. Da dies nicht den typischen Standortbedingungen einer Schilfpflanze entspricht, ergeben sich spezielle Anforderungen an das verwendete Pflanzenmaterial.
Qualitätskriterium: Rhizombildung
Schilf bildet als Ausbreitungsorgan Rhizom aus. Aus diesen Rhizomen entwickeln sich kräftige Halme und die Filterfläche kann schnell besiedelt werden. Die Rhizomausbildung ist somit das wichtigste Kriterium zur Kontrolle der Qualität.
Qualitätskriterium: Ballenlänge
Die Hauptschäden, die bei der Entwicklung eines flächigen Schilfbewuchs auftreten können, resultieren aus einer Vertrocknung. Um hier entgegenzusteuern und den Stauhorizont bzw. die durchfeuchteten Bereiche des Filters möglichst schnell erreichen zu können, haben sich überlange Pflanzballen bewährt, die 12 cm Länge besitzen und entsprechende Wurzeln ausgebildet haben.
Der Ballendurchmesser beträgt 6 cm. Dies ist die Mindestgröße für die Ausbildung leistungsfähiger Rhizome. Mit der Ballengröße von 6 x 12 cm ist ein optimales Verhältnis von notwendiger Entwicklung der Pflanze (Rhizom- und Wurzelausbildung) und Faktoren der Wirtschaftlichkeit (Kosten der Pflanze, Kosten des Einbaus) gefunden.
Erdsubstrat
Grundsätzlich sollte aus technischen Gründen so wenig Erdsubstrat wie möglich in den Filter eingebracht werden (Kolmationsgefahr). Andererseits bietet die Erde den Pflanzen optimale Entwicklungsbedingungen. Insbesondere Feuchtigkeit und Nährstoffe sind in einer eher als »vegetationsfeindlich« einzuschätzenden Umgebung essentiell.
Nach unseren Erfahrungen und nach den oben aufgeführten Abwägungen stellt der Erdballen mit 6 x 12 cm Abmessung einen guten Kompromiss dar: Er enthält nur so viel Substrat, wie für die Pflanzenentwicklung notwendig ist.