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Röhrichtpflanzen

Im Mittelpunkt jeder ingenieurbiologischen Sicherungsmaßnahme stehen die zu verwendenden Pflanzen. Für alle Pflanzungen gilt, dass Erfolg oder Misserfolg einer Ansiedlung von Röhrichtpflanzen in besonderem Maße von der hydraulischen Belastung des Standortes bestimmt wird.
Dabei muss immer zwischen Fließ- und Stillgewässern unterschieden werden: So unterscheiden sich die Belastungen eines Röhrichts an der Mittelwasserlinie eines Baches von denen am Ufer eines Sees – auch dann, wenn dieser sich räumlich in unmittelbarer Nachbarschaft befindet. Bachbegleitende Röhrichte werden beispielsweise durch die Schleppkräfte der fließenden Welle oder des Überstaus hydraulisch anders beansprucht als Röhrichte an einem Seeufer, wo zum Beispiel Windwellen oder Treibgut besondere Belastungen darstellen.
Deshalb ist es für den Erfolg der Pflanzung essentiell, dass dem Entwurf und der Dimensionierung einer ingenieurbiologischen Sicherung immer eine sorgfältige Aufnahme und Analyse der Standortbedingungen vorausgehen muss. Nur mit Kenntnis und Abschätzung der zu erwartenden Belastungen können den später zu verwendenden Pflanzen optimale Wuchsbedingungen bereitgestellt werden, die dann zu einem Erfolg der Sicherungsmaßnahme führen.

Grundlegende Standortfaktoren

Substratverhältnisse

Röhrichte sind hinsichtlich des Wuchssubstrats nicht sonderlich “wählerisch”. Die für die Ingenieurbiologie bedeutsamen Arten wachsen sowohl in steinig-kiesigen Substraten als auch in schlammigem Untergrund. Wichtig ist jedoch, dass das Pflanzsubstrat eine feste Verklammerung der Pflanzenwurzeln zulässt. Im Einzelfall kann es deshalb notwendig sein, zunächst entweder geeignetes Wurzelsubstrat ausspülsicher einzubringen, oder durch spezielle Verankerungen oder Abdeckungen ein Ausspülen der Pflanzen vor dem Anwurzeln zu verhindern. So sind beispielsweise Röhrichtmatten und Röhrichtwalzen unter Berücksichtigung dieses Aspektes entwickelt worden.

Nährstoffbedingungen

Wasserpflanzen benötigen keine Nährstoffe aus dem Substrat, denn die Nährstoffversorgung kann aus dem Wasser erfolgen. Da es bei uns in Mitteleuropa kaum noch oligotrophe Gewässer gibt, kann eventueller Nährstoffmangel als Kriterium für eine Pflanzenauswahl vernachlässigt werden.

Wellenlauf bei stehenden Gewässern

Je beruhigter der Wasserkörper ist, desto schneller können die Pflanzen anwachsen und sich ausbreiten. Ab einer freien Wasserfläche von 50 Metern ist die Wellenbelastung für die Pflanzen zu hoch und es sind zusätzliche wellenberuhigende Maßnahmen notwendig. Grundsätzlich sollte in den am wenigsten wind- bzw. wellenexponierten Bereichen gepflanzt werden. Dort können sich die Pflanzen etablieren und dann auch stärker beanspruchte Standorte besiedeln.

Fließgeschwindigkeit und Erosion

Gesundes und wüchsiges Röhricht wird nicht durch den Sog der fließenden Welle aus dem Boden herausgezogen. Versucht man, eine Röhrichtpflanze mit der Hand aus dem Boden zu ziehen, so wird sie abreißen. Es gibt aber zwei Ursachen für den Verlust von Pflanzen durch Erosion:
  • Das Substrat kann abgespült werden. Hierdurch werden die Wurzeln der Pflanzen nach und nach freigelegt bis zum endgültigen Abspülen.
  • Die Pflanze kann als Ganzes absterben und dann herausgezogen werden. Ursachen hierfür sind z. B. zu langer Überstau oder zu lange zu hohe Belastungen durch Wellen (d. h. permanenter Stress).
Am fließenden Wasser wachsen die Pflanzen nur ab Mittelwasserlinie aufwärts. Sie stabilisieren die Unterwasserböschung aber mit ihrem Wurzelwachstum.

Wasservögel

Bei der Wahl der Pflanzen sollte auch der Wassergeflügelbesatz beachtet werden. Ist dieser zu hoch – vor allem an innerstädtigschen Gewässern – besteht die Schädigung vor allem aus Verbiss, Herausziehen, Vertritt von Pflanzen und übermäßiger Verkotung des Uferbereichs.

Erfahrungsgemäß werden folgende Arten kaum verbissen:
Sparganium erectum | Igelkolben
Iris pseudacorus | Sumpfschwertlilie
Acorus calamus | Kalmus
Lythrum salicaria | Blutweiderich
Carex sp. | Seggen-Arten
Scirpus sylvaticus | Wald-Simse
Natürlich für
die Natur

Anwuchs und Pflanzenentwicklung im Jahreslauf

Pflanzzeitpunkt

FRÜHJAHR
Die Pflanzen wachsen sofort an. Binnen 4 Wochen haben sich ausreichend Wurzeln gebildet, um ein Aufschwimmen der Pflanzen zu verhindern. Bei gutem Ausgangsmaterial bilden sich schon in der ersten Vegetationsperiode Ausläufer und es wird eine hohe Bestandsdichte erreicht.

SOMMER
Pflanzungen bis Mitte August haben noch die Chance, anzuwachsen. Bei Trockenheit müssen die Pflanzen bis zum Anwuchs (mind. 4 Wochen) gewässert werden. Aufmerksamkeit bei Transport und Lagerung ist gefordert.

HERBST
Nachteil: Pflanzen sind ein halbes Jahr hydraulischen Beanspruchungen ausgesetzt, ohne dass sie verwurzeln. Vorteil: Wegen der Vegetationsruhe muss auf Beschädigung der Pflanzen durch Verknicken oder Vertrocknen nicht geachtet werden. Einige Arten wie Sumpfschwertlilie oder Seggen entwickeln bei entsprechender Witterung schon Ende Februar/Anfang März Wurzelaktivitäten. Bei einer Herbstpflanzung sind sie schon eingebaut und können ohne Störung weiter wachsen.

WINTER
Ähnlich wie im Herbst. Schädlich sind länger anhaltende Kahlfröste, welche Wurzeln und Rhizome austrocknen. Auf eine sorgfältige Einbindung in den feuchten Boden ist deshalb zu achten. Im Bereich der Wasserwechselzone (feuchter Boden) sind kaum Frostschäden zu befürchten. Unter ungünstigen Umständen kann Eisgang zu Pflanzenausfällen führen. An Ufern, die im Winter regelmäßig durch Eisschurf belastet werden, kann aus diesem Grund eine Frühjahrspflanzung günstiger sein.

Ausgangsmaterial / Herkunft
Wenn in der unmittelbaren Nähe an ähnlichen Standorten Pflanzen gewonnen werden können, sind diese am besten an den Standort angepasst und eignen sich uneingeschränkt. Andererseits ist bei Röhrichten nur an Extremstandorten (in Bezug auf klimatische, chemische, hydraulische Besonderheiten) auf genaue Herkünfte (spezifische Anpassungen) zu achten. Die meisten Röhrichtarten haben eine große physiologische Amplitude und wachsen unter unterschiedlichsten Standortbedingungen. Schließlich findet ihre Verbreitung in der Natur durch die Verdrift von Samen oder vegetativen Teilen mit der fließenden Welle statt, die dann an unterschiedlichsten Standorten abgelagert werden und dort neue Bestände bilden.
Diese Aussagen relativieren die Forderung nach regionalen Ursprungsgebieten (bei Gewässern).
Pflanz- bzw. Wuchstiefe
Die maximale Ausbreitung unter Wasser ist nicht zu Verwechseln mit der optimalen Pflanztiefe. Optimale Anwuchsbedingungen für alle Röhrichtarten sind seichte Uferbereiche (± 0 cm, d. h. direkt an der Wasserlinie). Dort können die Pflanzen einwachsen, »sich stark wachsen« und von dort aus ausbreiten. Ist eine Pflanzung in der Wasserwechselzone nicht möglich, können kräftig entwickelte Pflanzen von z. B. Scirpus lacustris (Teichsimse) bis maximal – 30 cm gesetzt werden. Bei dieser Wassertiefe dürfen für einen Anwuchserfolg allerdings keine weiteren Belastungen, z. B. durch Wellenschlag oder Verbiss hinzukommen.
Lichtbedürftigkeit
Die hohen Röhrichtarten sind stark lichtbedürftig und wachsen nicht unter der Krone von Bäumen. Entscheidet man sich für eine Ufersicherung durch Röhricht, sollten Ufergehölze – wenn möglich – entfernt werden oder im Bepflanzungsplan schattentolerantere Arten in Nachbarschaft zu Bäumen gepflanzt werden. Für diese halbschattigen Standorte bieten sich vor allem die Verwendung von Sumpfschwertlilien, Seggen und Waldsimsen an. Allerdings nimmt mit abnehmender Lichtstärke auch die Fähigkeit ab, vitale und hydraulisch belastbare Bestände zu bilden. Darüber hinaus nimmt mit zunehmender Beschattung die Blühfreudigkeit und Saatbildung und damit auch das Potential zur Bildung eines dauerhaft kräftigen, sich regenerierenden Röhrichts ab.
Vegetative Ausbreitungsstrategien und Durchwurzelung
Neben der Ausbreitung durch Aussaat kommt der vegetativen Ausbreitung bei Röhrichten eine besondere Bedeutung zu. Als grobe Einteilung können zwei unterschiedliche Ausbreitungsstrategien unterschieden werden. Zum einen gibt es Arten, die sich entlang eines Wurzelstocks ausbreiten (Sumpfschwertlilie, Kalmus). Zum anderen sind es die Pflanzen, die eine Fläche durch ihr artspezifisches Ausläufer- bzw. Rhizomsystem nach allen Seiten besiedeln (Schilf, Teichsimse, Rohrkolben, viele Seggenarten, Waldsimse). Rein horstartig wachsen dagegen die Flatterbinse (Juncus effusus) und einige Seggenarten (z. B. Carex paniculata). In der Ingenieurbiologie werden sie deshalb nur für besondere Sicherungsaufgaben verwendet. Ihre Vorteile liegen unter anderem in der großen Vitalität bei Belastungen durch Vertritt oder Verbiss. Bei geringem Nährstoffangebot, schwankenden Wasserständen und/oder Trockenheit bilden die Röhrichtpflanzen tiefgehende Wurzelsysteme aus. Schilf wurzelt 100 cm und tiefer; die anderen Röhrichtarten bilden Wurzeln von 60 – 80 cm Länge (die Streupflanzen hingegen verbleiben im Bereich der oberen 25 cm). Schon 6 – 8 Wochen nach der Pflanzung haben sich Wurzeln mit 40 cm Länge entwickelt. Wenn die Wasserstände konstant sind und eine gute Nährstoffversorgung gewährleistet ist, dringen die Pflanzen nicht so tief in den Boden vor; es entsteht ein dichter Wurzelfilz, der auf die obere Bodenschicht (30 – 40 cm) beschränkt bleibt.
Sukzession und Verdrängung
Ingenieurbiologische Pflanzungen dienen primär der Festlegung eines Standorts und dem Schutz vor Erosion. Sie können sich deshalb von Pflanzungen, die allein pflanzensoziologischen Aspekten folgen, unterscheiden. So kann z. B. der Einsatz der Sumpfschwertlilie als sog. Ammenpflanzung zunächst der Festlegung der Uferlinie dienen. Im Schutz vor Wellenauflauf kann dann dahinter die eigentliche, dauerhafte Besiedlung erfolgen. Die Ingenieurbiologie berücksichtigt die sukzessive Abfolge unterschiedlicher Röhrichtgesellschaften bzw. setzt sie für spezielle Sicherungsaufgaben gezielt ein. Bei den Überlegungen für eine Ufersicherung kommt besonders an Stillgewässern der Verwendung von Schilf eine besondere Bedeutung zu. Schilf ist sowohl eine Pionierpflanze als auch eine ausdauernde Art, die im Verbund sehr stabile und wuchskräftige Schlussgesellschaften bildet. Schilf bildet oftmals Monokulturen, die nur im Kronenbereich von Bäumen zurückweichen und hier Seggen oder Sumpfschwertlilie Raum zum Wachsen lassen.
Einzelpflanzung / Qualität

GEWINNUNG VOR ORT
Wie bereits erwähnt, sind vor Ort geworbene Pflanzen am besten an den zu sichernden Standort angepasst und sollten, wo immer es möglich ist, den Vorzug vor anderen Pflanzenherkünften erhalten. Eine in der Praxis häufig verwendete Technik des Pflanzenwerbens ist das manuelle Abstechen aus einem Bestand. Gängig sind Sodengrößen in den »Spatenabmessungen« 20 cm × 20 cm × 20 cm. Dabei ist es wichtig, die Sode tief genug abzustechen, um die für den neuen Austrieb notwendigen vegetativen Teile (Ausläufer und Rhizome mit den entsprechenden Sprossen und Knospen) zu bergen. Der günstigste Zeitpunkt für die Gewinnung liegt außerhalb der Vegetationsperiode. Falls die Soden groß genug sind, kann die Methode das ganze Jahr angewendet werden. Von Juni bis September ist es sinnvoll, die Halme und Blätter zurück zu schneiden, damit die Pflanze bis zum erneuten Anwuchs keine Verdunstungsschäden erleidet. Aus diesem Grund ist auch eine ausreichende Bewässerung am neuen Standort sicherzustellen. Der große Nachteil dieser Art des Pflanzenwerbens sind allerdings die hohen Lohnkosten. Bei der Planung ist ferner zu bedenken, ob insgesamt ausreichend Pflanzenmaterial zur Verfügung steht, wie der Transport vom Ort der Gewinnung zum Einbauort durchgeführt werden soll und ob gewährleistet werden kann, dass zum Zeitpunkt der Baustellenabwicklung auch Pflanzsoden in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Eventuell müssen Pflanzsoden bis zur Weiterverwendung zwischengelagert und gewässert werden. Die Erfahrung zeigt, dass dabei immer wieder Schwierigkeiten auftreten können. Aus diesem Grund hat sich in der Praxis die Verwendung von Röhricht-Topfballen in unterschiedlichen Größen als sinnvolle Alternative erwiesen.

TOPFBALLEN
Die Standardware im kommerziellen Bezug hat einen Topf mit einem Durchmesser von 5 – 10 cm. Oftmals täuscht aber ein hochgeschossener, frisch gedüngter Spross über eine nur mangelhafte Wurzelentwicklung hinweg. Wichtiger als die Topfgröße und die oberirdische Blatt- bzw. Halmmasse sind deshalb die Wurzel- und Rhizomausbildung. Nur wenn die Pflanzen Vermehrungsorgane ausgebildet haben, sind sie für einen Einsatz in der freien Natur tauglich.

STREUPFLANZEN
Mit dem Begriff Streupflanzen bezeichnen wir Arten, die in erster Linie zur Auflockerung unter gestalterischen Aspekten innerhalb einer Röhrichtpflanzung Verwendung finden. Sie können vor allem im innerstädtischen Bereich in größerer Stückzahl vorkommen. Sie werden unter den Aspekten ausgesucht, wie sie sich im ingenieurbiologisch wirksamen Pflanzenverband zu halten und zu behaupten vermögen und in welchem Maße sie selber zur Bodenfestigung beitragen können. Da sie aber in der Regel nur eine geringe Wurzelmächtigkeit besitzen (Sumpfdotterblume, Mädesüß, Blutweiderich, Gilbweiderich, Wasserdost) sind sie in beanspruchten Bereichen auf den Schutz durch die vitaleren Arten angewiesen.

Fest verwurzelt
allem gewachsen

Pflanzenarten

Bei unserer Auflistung der nachfolgenden Röhrichtarten liegt das Hauptaugenmerk auf der ingenieurbiologischen Eignung für häufig vorkommende Sicherungsaufgaben. Je nach Projekt und Einsatzgebiet können unter Umständen ganz andere Arten von Bedeutung sein. Wir beraten Sie gern bei der perfekten Auswahl und Zusammenstellung der Pflanzen.
Die Steckbriefe der Pflanzen beschreiben die aufgeführten Arten hinsichtlich Wuchsform und Einsatzmöglichkeiten aber auch Wurzelentwicklung und Austreibungsstrategien. Denn dies sind die wichtigsten Kriterien für die Beurteilung der ingenierubiologische Tauglichkeit der jeweiligen Art.
Acorus calamus | Kalmus

Wuchsform
lange grundständige Blätter
Farbe der Blätter hellgrün bis grün
locker rasig wachsend
bei guten Standortverhältnissen bis 1,2 m hoch
angebrochene Halme oder Ausläufer riechen sehr stark


Wurzeln
starkes Wurzelwachstum
lange, dicke Hauptwurzeln mit kurzen Haarwurzel
Farbe der Wurzeln hellgelb bis weiß


Ausbreitung
gute Ausläuferentwicklung (teilweise verzweigt bis 10 cm jährlich oberflächlich wachsend)
ausschließlich generativ, in der Natur in lockeren Beständen


Standort
meist direkt im Wasser
halbschattenverträglich


Blüte
unscheinbare Blüte im Juli (kommt in unseren Breiten nicht zur Fruchtbildung)


Vermehrung
ausschließlich vegetativ


Verwendung in folgenden Pflanzenqualitäten
Einzelpflanze im Topfballen 4×8 cm
Röhrichtballen 5×12 cm
Röhrichtwalze
Röhrichtmatte

Caltha palustris | Sumpf-Dotterblume

Wuchsform
niederliegend bis aufsteigender Stängel
kahl, hohl, im oberen Bereich verzweigt
Blätter dunkelgrün, glänzend, herzförmig
bei guten Standortverhältnissen bis 0,50 m hoch
an der Wasserlinie aufwärts


Wurzeln
kräftiger Wurzelstock
Wurzeln bis 40 cm Tiefe
weiße, elastische lange Wurzeln


Ausbreitung
fast ausschließlich generativ
Samen schwimmfähig
Standort
an Bächen und Gräben
auch in Auwäldern


Blüte
deutliche, gelbe Blüte (März–Mai und September)
erste Frühjahrsblüher am Bach


Vermehrung
meist vegetativ


Verwendung in folgenden Pflanzenqualitäten
Eingeschränkt als
Einzelpflanze im Topfballen 4×8 cm
Röhrichtballen 5×12 cm
Röhrichtwalze
Röhrichtmatte

Carex acutiformis | Sumpfsegge

Wuchsform
schmale grundständige Blätter
Farbe der Blätter dunkelgrün bis blaugrün
rasig wachsend
bei guten Standortverhältnissen bis 1 m hoch


Wurzeln
sehr starkes Wurzelwachstum
Hauptwurzeln mit vielen Haarwurzeln
Wurzeln an trockenen Standorten bis 50 cm Tiefe
Farbe der Wurzeln gelb bis hellbraun


Ausbreitung
sehr gute Rhizomentwicklung (mehrere Rhizome je Pflanze jährlich bis 30 cm, 10 cm unter der Erdoberfläche)
hauptsächlich vegetativ, dadurch in der Natur meist in dichten Beständen


Standort
sowohl wechselfeucht als auch ständig im Wasser
halbschattenverträglich


Blüte
unscheinbare Blüte im April


Vermehrung
meist vegetativ
bei guten Bedingungen auch generativ


Verwendung in folgenden Pflanzenqualitäten
Einzelpflanze im Topfballen 4×8 cm
Röhrichtballen 5×12 cm
Röhrichtwalze
Röhrichtmatte

Carex gracilis | Schlanksegge

Wuchsform
lange grundständige Blätter
Farbe der Blätter dunkelgrün bis blaugrün
rasig wachsend
bei guten Standortverhältnissen bis 0,8 m hoch


Wurzeln
sehr starkes Wurzelwachstum
Hauptwurzeln mit vielen Haarwurzeln
Wurzeln an trockenen Standorten bis 40 cm Tiefe
Farbe der Wurzeln hellbraun


Ausbreitung
sehr gute Rhizomentwicklung (mehrere Rhizome je Pflanze jährlich bis 30 cm, 10 cm unter der Erdoberfläche)
sowohl vegetativ als auch generativ, in der Natur meist in dichten Beständen


Standort
wechselfeucht bis feucht
halbschattenverträglich Blüte


Blüte
unscheinbare Blüte im April
Vermehrung
fast ausschließlich generativ


Verwendung in folgenden Pflanzenqualitäten
Einzelpflanze im Topfballen 4×8 cm
Röhrichtballen 5×12 cm
Röhrichtwalze
Röhrichtmatte

Filipendula ulmaria | Mädesüß

Wuchsform
einfacher oder oben leicht verzweigter Stängel
gefiederte Blätter
Farbe der Blätter oberseitig dunkelgrün, unterseitig hellgrün
bei guten Standortverhältnissen bis 1,5 m
verholzender Sproß


Wurzeln
geringes Wurzelwachstum
dicker, waagrechter Wurzelstock
Wurzeln bis 40 cm Tiefe
Farbe der Wurzeln hellgelb bis braun


Ausbreitung
mittlere Ausbreitungsgeschwindigkeit
Erstbesiedlung generativ, danach generativ und vegetativ auf engerem Raum


Standort
an Gräben nicht ständig im Wasser
feuchte Wiesen
Auwälder, daher Schatten vertragend
Blüte
auffällige gelblich-weiße Blüte (Juni – August)
Bienenweide


Vermehrung
generativ


Verwendung in folgenden Pflanzenqualitäten
Einzelpflanze im Topfballen 4×8 cm
Röhrichtwalze
Röhrichtmatte

Glyceria maxima | Wasserschwaden

Wuchsform
kurze Stängel mit wechselständigen Blättern, häufig im Wasser liegend
Farbe der Blätter hellgrün bis grün
rasig wachsend
bei guten Standortverhältnissen bis 2 m hoch
bis 0,5 m Wassertiefe


Wurzeln
starkes Wurzelwachstum
Hauptwurzeln mit kurzen Haarwurzeln
Wurzeln bis 40 cm Tiefe
Farbe der Wurzeln hellgelb
gekräuselt


Ausbreitung
gute Rhizomentwicklung (mehrere Rhizome je Pflanze jährlich bis 30 cm, 10 cm unter der Erdoberfläche oder im Wasser schwimmend)
fast ausschließlich vegetativ, in der Natur meist in dichten Beständen


Standort
ständig im Wasser bis feucht
sonnig


Blüte
unscheinbare Blüte (Juli - August)


Vermehrung
meist vegetativ


Verwendung in folgenden Pflanzenqualitäten
Einzelpflanze im Topfballen 4×8 cm
Röhrichtballen 5×12 cm
Röhrichtwalze
Röhrichtmatte

Iris pseudacorus | Sumpfschwertlilie

Wuchsform
schwertförmige grundständige Blätter
Farbe der Blätter dunkelgrün
bei guten Standortverhältnissen bis 1,2 m hoch


Wurzeln
sehr starkes Wurzelwachstum
kräftige Hauptwurzeln mit kurzen Haarwurzeln
Wurzeln an trockenen Standorten bis 80 cm Tiefe
Farbe der Wurzeln hellgelb bis weiß
kräftiges, im Querschnitt rötliches Rhizom


Ausbreitung
nur langsame Ausläuferbildung (wenige Zentimeter pro Jahr, oberflächig wachsend)
hauptsächlich generativ, dadurch in der Natur selten in dichten Beständen


Standort
sowohl wechselfeucht als auch ständig im Wasser
halbschattenverträglich


Blüte
auffallende gelbe Blüte von Ende Mai bis Mitte Juni
dadurch sehr attraktiv für innerörtliche Bereiche


Vermehrung
fast ausschließlich generativ


Verwendung in folgenden Pflanzenqualitäten
Einzelpflanze im Topfballen 4×8 cm
Röhrichtballen 5×12 cm
Röhrichtwalze
Röhrichtmatte

Juncus effusus | Flatter-Binse

Wuchsform
aufrechtes, gerolltes Hochblatt, mit seitlicher Blüte
Farbe grün bis dunkelgrün und glänzend
dicht, horstartig wachsend
bis 0,6 m hoch, bis 0,1 m Wassertiefe


Wurzeln
kurze, kriechende Grundachse
Wurzeln bis 50 cm Tiefe
Farbe der Wurzeln rotbraun


Ausbreitung
dichte, horstartige Bestände
Erstbesiedlung generativ, danach generativ und vegetativ auf engerem Raum
wird kaum verbissen
meist in dichten Beständen


Standort
Staunässe, nicht kontinuierlich unter Wasser
häufig direkt an der Wasserlinie
sonnig


Blüte
Blütenstand auf der Seite (Juli - August)


Vermehrung
generativ


Verwendung in folgenden Pflanzenqualitäten
Eingeschränkt als
Einzelpflanze im Topfballen 4×8 cm
Röhrichtballen 5×12 cm
Röhrichtwalze
Röhrichtmatte

Lythrum salicaria | Blutweiderich

Wuchsform
gerader, vierkantiger Stängel im oberen Bereich ästig und behaart
gegenständige, lanzettförmige Blätter
bei guten Standortverhältnissen bis 1,8 m hoch
bis 0,2 m Wassertiefe
verholzender Sproß


Wurzeln
verholzende, weiße Hauptwurzel
mittleres Wurzelwachstum
Wurzeln bis 50 cm Tiefe
Farbe der Wurzeln hellgelb


Ausbreitung
mittlere Ausbreitungsgeschwindigkeit
Erstbesiedlung generativ, danach generativ und vegetativ auf engerem Raum
wird nicht verbissen


Standort
ständig im Wasser bis feucht
sonnig


Blüte
auffällige rote Blüte (Scheinähre)
Juli - September


Vermehrung
generativ


Verwendung in folgenden Pflanzenqualitäten
Einzelpflanze im Topfballen 4×8 cm
Röhrichtwalze
Röhrichtmatte

Phalaris arundinacea | Rohrglanzgras

Wuchsform
aufrecht stehender bzw. an den Nodien geknickter Halm mit wechselständigen Blättern
Farbe grün bis dunkelgrün
wächst in dichten Beständen
bei guten Standortverhältnissen 1,5 m hoch
Blattgrund mit Blatthäutchen


Wurzeln
starkes Wurzelwachstum
viele Hauptwurzeln und Haarwurzeln
Flachwurzeler, Wurzeln bis 20 cm
Farbe der Wurzeln weiß bis hellgelb


Ausbreitung
langsame Rhizomentwicklung (jährlich bis 10 cm, dicht unter der Oberfläche)
überwiegend generativ, in der Natur meist in dichten Beständen
an Fließgewässern häufig im Verlandungsbereich
toleriert Übersedimentation


Standort
wechselfeucht
überwiegend sonnig
Blüte
Blüte in Rispenform (Juni - Juli)


Vermehrung
überwiegend generativ


Verwendung in folgenden Pflanzenqualitäten
Einzelpflanze im Topfballen 4×8 cm
Röhrichtballen 5×12 cm
Röhrichtwalze
Röhrichtmatte

Phragmites australis | Schilf

Wuchsform
langer aufrecht stehender Halm mit wechselständigen Blättern
Farbe dunkelgrün
wächst in dichten Beständen
bei guten Standortverhältnissen ab dem Wasserspiegel bis 3 m hoch
bis 1 m Wassertiefe
Blattgrund mit Haarkranz


Wurzeln
sehr starkes Wurzelwachstum
viele Hauptwurzeln mit kurzen Haarwurzeln
Wurzeln bis 50 cm Tiefe (an trockenen Standorten bis 1,0 m)
Farbe der Wurzeln weiß bis hellgelb


Ausbreitung
gute Rhizomentwicklung (jährlich bis 1m, 20 cm unter der Oberfläche)
überwiegend vegetativ, in der Natur meist in dichten Beständen
mehrere Meter über Leghalme
verdrängend gegenüber anderen Arten


Standort
ständig im Wasser bis wechselfeucht
sonnig


Blüte
Blüte in auffallender Rispenform (August)


Vermehrung
überwiegend generativ


Verwendung in folgenden Pflanzenqualitäten
Einzelpflanze im Topfballen 4×8 cm
Röhrichtballen 5×12 cm
Röhrichtwalze
Röhrichtmatte

Scirpus lacustris | Teichsimse

Wuchsform
lange runde Stängel, am Grund bis 2 cm dick
Farbe der Stängel dunkelgrün
rasig wachsend
bei guten Standortverhältnissen ab dem Wasserspiegel bis 3 m hoch
bis 1 m Wassertiefe


Wurzeln
sehr starkes Wurzelwachstum
Hauptwurzeln mit vielen Haarwurzeln
Wurzeln bis 40 cm Tiefe
Farbe der Wurzeln rotbraun bis violett


Ausbreitung
gute Rhizomentwicklung (jährlich bis 30 cm, 10 cm unter der Oberfläche)
vegetativ und generativ, in der Natur meist in dichten Beständen


Standort
ständig im Wasser
sonnig


Blüte
unscheinbare Blüte im Juli


Vermehrung
überwiegend generativ


Verwendung in folgenden Pflanzenqualitäten
Einzelpflanze im Topfballen 4×8 cm
Röhrichtballen 5×12 cm
Röhrichtwalze
Röhrichtmatte

Scirpus sylvaticus | Waldsimse

Wuchsform
lange grundständige Blätter
Farbe der Blätter lindgrün bis grün
rasig wachsend
bei guten Standortverhältnissen bis 0,5 m hoch


Wurzeln
starkes Wurzelwachstum
Hauptwurzeln mit vielen Haarwurzeln
Wurzeln bis 40 cm Tiefe
Farbe der Wurzeln hellbraun


Ausbreitung
gute Rhizomentwicklung (mehrere Rhizome je Pflanze jährlich bis 20 cm, 10 cm unter der Erdoberfläche)
sowohl vegetativ als auch generativ
in der Natur meist in dichten Beständen
Standort
feucht
halbschattenverträglich


Blüte
unscheinbare Blüte im Juni


Vermehrung
fast ausschließlich generativ


Verwendung in folgenden Pflanzenqualitäten
Einzelpflanze im Topfballen 4×8 cm
Röhrichtballen 5×12 cm
Röhrichtwalze
Röhrichtmatte

Sparganium erectum | Ästiger Igelkolben

Wuchsform
lange grundständige Blätter, am Blattgrund viereckiger Stängel
Farbe der Blätter grün bis dunkelgrün
rasig wachsend
bei guten Standortverhältnissen bis 1,5 m hoch und bis 1 m Wassertiefe


Wurzeln
gutes Wurzelwachstum
Hauptwurzeln mit kurzen Haarwurzeln
Wurzeln bis 40 cm Tiefe
Farbe der Wurzeln hellgelb


Ausbreitung
gute Rhizomentwicklung (mehrere Rhizome je Pflanze jährlich bis 30 cm, 10 cm unter der Erdoberfläche)
fast ausschließlich vegetativ, in der Natur meist in dichten Beständen


Standort
ständig im Wasser
sonnig


Blüte
unscheinbare Blüte (Juni - Juli)


Vermehrung
vegetativ und generativ


Verwendung in folgenden Pflanzenqualitäten
Einzelpflanze im Topfballen 4×8 cm
Röhrichtmatte

Typha angustifolia | Schmalblättriger Rohrkolben

Wuchsform
lange runde Stängel, mit grundständigen Blättern
Farbe der Stängel dunkelgrün
rasig wachsend
bei guten Standortverhältnissen ab dem Wasserspiegel bis 2,5 m hoch
bis 0,5 m Wassertiefe


Wurzeln
starkes Wurzelwachstum
Hauptwurzeln mit kurzen Haarwurzeln
Wurzeln bis 40 cm Tiefe
Farbe der Wurzeln weiß bis hellgelb


Ausbreitung
gute Rhizomentwicklung (jährlich bis 60 cm, 20 cm unter der Oberfläche)
vegetativ und generativ, in der Natur meist in dichten, dauerhaften Beständen


Standort
ständig im Wasser
sonnig


Blüte
schlanke Kolben im Juli/August
im Gegensatz zu Typha latifolia zwischen männlicher und weiblicher Blüte 3-5 cm Zwischenraum


Vermehrung
überwiegend generativ


Verwendung in folgenden Pflanzenqualitäten
Einzelpflanze im Topfballen 4×8 cm
Röhrichtballen 5×12 cm
Röhrichtwalze