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Natürliches Wissen von A – Z

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Eine gesunde Natur ist unser Ziel und eine gute Zusammenarbeit die beste Grundlage dafür. Deswegen agieren wir nicht hinter verschlossenen Türen, sondern teilen unser Wissen gerne – auch über das der Pflanzen hinaus.
In unserem Glossar sammeln wir Erklärungen und Definitionen. Und unsere Downloads liefern durch Datenblättern und Leistungsbeschreibungen die nötigen Details zu unseren Produkten

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Weitere Dokumente

Ökologische Bewertung Steinmatratzen und Xylit
Ökologische Bewertung Steinmatratzen
Besiedelung von Steinmatratzen
Xylitwalzen für die Ingenieurbiologie

Unser gesammeltes Wissen

Das Ökon Handbuch für naturnahen Wasserbau

Das Handbuch fasst unsere 30-jährige Erfahrung auf den verschiedenen Feldern des naturnahen Wasserbaus zusammen. Drei wesentliche Aspekte sind neu und in dieser Form in der ingenieurbiologischen Literatur noch nicht dargestellt. So werden die Einsatzmöglichkeiten von in der Ingenieurbiologie verwendeten Röhrichtarten umfassend dargestellt. Weiter nimmt der Bereich der Stillgewässer einen großen Raum ein: Sowohl die jeweilige Pflanzenverwendung, als auch die notwendigen baulichen Maßnahmen werden ausführlich beschrieben. Schließlich werden nach den Einleitungen und Einordnungen die praktischen Fragen des naturnahen Wasserbaus aufgegriffen und mit Hilfe von Skizzen und Fotodokumentationen umfassend und praxisnah beantwortet.

Herausgeber Ökon Vegetationstechnik
Umfang 220 Seiten
über 300 (durchgängig farbige) Fotos, Skizzen und Tabellen
Als Datei erhältlich

Glossar

Wichtige Begriffe und Erklärungen von A – Z


Abfluss

Das Wasser, das oberirdisch in Gerinnen oder unterirdisch als Grundwasser in den Vorfluter fließt. Zum Abfluss zählt auch der → Oberflächenabfluss.

Abflussganglinie

Meist graphische Beschreibung der Abflussmengen über einen festgelegten Zeitraum, z.B. zur Darstellung des Abflusses nach einem Niederschlagsereignisses oder zur Kennzeichnung des → Abflussregimes als Ganglinie für ein Jahr.

Abflussregime

Langjährig gemittelter Verlauf der Abflussganglinie im Jahresgang zur Charakterisierung des → Gerinnes und seines → Einzugsgebiets.

Abflussspende

Abfluss pro Sekunde von einer Einheitsfläche von einem km² zur Charakterisierung des → Einzugsgebiets.

Ablagerung

Absetzen bzw. → Sedimentation, → Auflandung oder → Akkumulation von Schweb-, Lösungs-, oder Bodenfracht, das zuvor an anderer Stelle für den Transport aufbereitet, aufgenommen und danach transportiert wurde. Die für die Ingenieurbiologie vornehmlich wichtigen Schweb- und Bodenfrachten werden geschichtet abgelagert (sedimentiert)

Abstandshalter

Beim Bau von → Gabionen verwendete hochzugfeste Drahtelemente, die ein Ausbeulen des → Drahtgitterkorbes beim und nach dem Verfüllen Verhindern.

Abrasion

Erosion, die durch Wellenauflauf eines Meeres oder Sees entlang dessen Ufern stattfindet. Dabei entsteht ein charakteristischer Formenschatz wie → Abrasionsplattform, → Kliff oder → Brandungshohlkehle. Das Ufer wird langsam landeinwärts verlegt.

Abrasionsplattform
Unterschiedlich stark gegen das Gewässer geneigte Fläche, auf der durch die Brandung bewegtes Geröll verlagert wird.
Abspülung
Oberflächliches Abfließen des Wassers als Regen- oder Schmelzwasser. Die Abspülung kann als flächig oder linear erfolgen.
Acorus calamus (Kalmus)
Wuchshöhe: 80 – 120 cm; Blütezeit: Juni / Juli (keine Fruchtbildung in unseren Breiten); Wuchstiefe: - 30 cm bis zur Wasserlinie, konstanter Wasserstand ist wichtig; Wurzeln: Dicke Hauptwurzel mit kurzen Haarwurzeln; Farbe: fast weiß; Ausbreitung: nur vegetativ mit Rhizom, bis zu 10 cm jährlich
Pflanzdichte (ein Jahr flächige Besiedlung): 20 St.
Ingenieurbiologische Tauglichkeit: Insbesondere Einsatz an Steinschüttungen an Kanälen. Rhizome wachsen an der Oberfläche über Steine.
Besonderheiten: enthält stark riechende (und schmeckende) ätherische Öle, ist dadurch sehr verbissresistent.
Adventivwurzeln
Pflanzen, die entlang ihres Sprosses oder entlang von Ausläufern und Rhizomen Wurzeln bilden können. Ein gutes Beispiel ist die Verwendung von bewurzelungsfähigen Weidenruten für eine Hangsicherung. Für ingenieurbiologische Sicherungen sollten, sofern möglich, aufgrund der genetischen Vielfalt und der daraus resultierenden Stabilität eines Verbaus, immer über Saat gezogenen Pflanzen der Vorzug gegeben werden. Das Vermögen zum Bilden von Adventivwurzeln wird im Gartenbau zur Pflanzenvermehrung genutzt.
Akkumulation

Der Begriff wird häufig als Synonym für → Ablagerung, → Auflandung oder → Sedimentation verwendet. Form und Struktur einer Akkumulation sind dabei stark vom transportierenden Medium abhängig.

Aktives Kliff

Im Gegensatz zum → fossilen Kliff ein Abbruchufer, das rezent unter Wellenauflauf versteilt und zurückverlegt wird.

Allochthon

Der Begriff wird in vielen Disziplinen für gebietsfremde Gegenstände verwendet. In der Ingenieurbiologie wird vor allem die Verwendung von gebietsfremden Pflanzenmaterial oftmals kontrovers diskutiert.

Altwasser
Durch natürliche Morphodynamik oder durch flussbauliche Maßnahmen vom Gerinne abgetrennte, ehemalige Laufabschnitte, die sich zu stehenden Gewässern entwickeln.
Ammenpflanzung

In der Ingenieurbiologie häufig verwendete Technik, bei der sich im Schutz einer temporären Pflanzung die eigentliche, standortgerechte Dauergesellschaft entwickeln kann. Ein gutes Beispiel ist z.B. die Pflanzung von → Iris pseudacorus (Sumpfschwertlilie) als temporärer Schutz (→ Wellenbrecher) vor einer sich entwickelnden Pflanzung aus → Phragmites australis (Schilfrohr).

Anspritzsaatverfahren

Zur Begrünung steiler, vegetationsloser Flächen. Mischung aus Wasser, Saat, Dünger, bodenverbessernden Stoffen wie z.B. Zellulose oder feinem Mulchmaterial, das direkt auf die zu begrünende Fläche aufgespritzt wird. In Steillagen oftmals einzige Möglichkeit der Festlegung, aber Erfolgsunsicherheit durch Gefahr des Austrocknens.

Anthropogen
Dinge, die durch den Menschen direkt oder indirekt geschaffen oder beeinflusst werden.
Aue

Tiefster entlang der Tallinie geneigter Bereich eines Tals, der von Hochwassern überschwemmt wird. Je nach Talform und → Abflussregime ist die Aue unterschiedlich breit.

Auflandung

Besonders im Wasserbau und in den Ingenieurwissenschaften verwendetes Synonym für → Akkumulation, → Sedimentation oder → Ablagerung.

Autochthon

Der Begriff wird in vielen Disziplinen für gebietsheimische Gegenstände verwendet. In der Ingenieurbiologie wird vor allem die Verwendung von autochthonem Pflanzenmaterial angestrebt, da es am besten an die Standortverhältnisse am Einbauort angepasst ist.

Bach

Oberflächengerinne, das linear ein Einzugsgebiet entwässert. Oft wird die maximale mittlere Wasserführung von 10 – 20 m³/s als Unterscheidung zum → Fluss angegeben. Eine genaue Abgrenzung ist aber nicht definiert. Aufgrund der hierarchischen Gliederung des Entwässerungssystems weisen Bäche in der Regel steilere Längsprofile auf.

Barre
Untiefe, die durch submerses Ausstreichen von Festgestein oder Ablagerung von Feinsedimenten mehr oder weniger quer zur Fließrichtung entstehen kann.
Basisabfluss
Der Anteil des Abflusses in einem Gerinne, der allein durch das Grundwasser gespeist wird. Die Kenntnis des Basisabflusses ist besonders in langanhaltenden Trockenzeiten wichtig.
Beet

Zur Deich- und Vorlandsicherung werden → Lahnungen in das Watt gebaut, zwischen denen sich das Sediment absetzt. Die Hochbereiche werden dabei als Beet bezeichnet, die durch dazwischenliegende → Grüppen entwässert werden.

Berme

Mehr oder weniger horizontal geneigter Abschnitt eines Hanges, der sowohl über dem Wasserspiegel (→ emers) als auch darunter liegen kann (→ submers). Flach überstaute, submerse Bermen sind besonders bei der ingenieurbiologischen Sicherung von Abbruchufern an Stillgewässern von großer Bedeutung.

Betriebswasserstand

In Kanälen oder in den durch Siele und Schöpfwerke von der natürlichen Entwässerung abgeschnittenen Gerinnen der Marschen gehaltener Wasserstand. Die Wasserhaltung kann z.B. aus Gründen der Schiffbarkeit oder der geregelten Entwässerung erfolgen.

Binse

Pflanzen der Gattung → Juncus spec.

Biodiversität

Maß für die Vielfältigkeit und den Strukturenreichtum eines Biotops. Grundgedanke dabei ist, dass mit zunehmender Anzahl unterschiedlicher Strukturen auch die Anzahl der ökologischen Nischen zunimmt.

Biologische Aktivität / Produktivität
Maß für die Gesamtheit der biochemischen Umsetzungen durch Organismen, die von den Standortverhältnissen (Besonnung, Temperatur, Trophiegrad) abhängig sind.
Biomasse
Menge, der organischen Masse bezogen auf eine einzelne Pflanze oder eine räumliche Einheit zu einem bestimmten Zeitpunkt.
Biotop

Die Verräumlichung eines Ökosystems. Der Begriff wird synonym zu → Habitat verwendet.

Bisam (Ondatra zibethicus)

Anfang des 20. Jahrhunderts aus Nordamerika nach Europa eingeschleppter Nager aus der Familie der Wühlmäuse. Der Bisam ernährt sich vorwiegend von Röhrichten und Feldfrüchten und stellt durch seine Grabetätigkeit besonders in den küstennahen Gebieten eine Gefahr für die Uferstabilität und Wasserabführung in kleineren → Gerinnen dar.

Bodenerosion

Der von Menschen durch Rodung oder Nutzungsänderung ermöglichte Abtrag von Boden durch abfließendes Wasser oder Wind.

Böschungsfußsicherung

Zum Schutz bestehender Ufer vor Abrutschen der Böschung. Die B. besteht aus einem Stützkörper, der die permanent unter Wasser liegenden Bereich der Böschung stabilisiert und vor Erosion durch fließendes Wasser, herein drückendes Grundwasser oder Geschiebeführung schützt. Dieser Stützkörper wird häufig durch eine Steinschüttung ausgebildet. Bewährt haben sich hier auch → Steinwalzen ( Senkfaschinen) oder Steinmatratzen, die ähnlich einer Kolkschürze bei Veränderungen der Gewässersohle sich flexibel anpassen können und einen kontinuierlichen Erosionsschutz bewirken.

Brackwasser

Schwach salzhaltiges Wasser (5 – 15 ‰) im tidebeeinflussten Bereich der Flüsse oder in durch Nehrungen vom Meer abgeschlossenen Strandseen. Im Binnenland kann Brackwasser lokal im Bereich von Zechsteinauslaugungen vorkommen.

Brandungserosion

Ausbildung eines Steilufers durch auflaufende Wellen. Das dabei entstehende → aktive Kliff wird durch Abbruch an der → Brandungshohlkehle rückverlegt. Vor dem Kliff bildet sich die flachgeneigte → Abrasionsplattform

Brandungshohlkehle

Unterhöhlung des → Aktiven Kliffs im Bereich zwischen Mittel- und Hochwasserlinie, durch die das Kliff instabil wird und abbricht.

Buhne

Einbauten, die mit unterschiedlichen Zielsetzungen schräg oder senkrecht vom Ufer ausgehend in ein Gewässer hinein gebaut werden. An Flüssen können Buhnen z.B. der Aufhöhung des Niedrigwassers dienen. An der Küste oder an größeren Seen können Buhnen als Vorland- und Uferschutz eingesetzt werden.

Buschfaschine

Dicht gebundene Walze aus Busch, die in der traditionellen Ingenieurbiologie zur Einfassung von Ufern und zur Sicherung von Abbruchufern verwendet wird. Buschfaschinen, meist in Durchmessern von 15 – 30 cm, bestehen im Gegensatz zur → Weidenfaschine aus nicht ausschlagfähigem Material. Dem preisgünstigen Ausgangsmaterial stehen entscheidende Nachteile entgegen: Buschfaschinen werden in Handarbeit aufwendig hergestellt und sind nur begrenzt lagerfähig. Sie besitzen nur eine äußerst eingeschränkte Filterfunktion und sind nicht begrünbar. In der Praxis werden sie mehr und mehr durch → Kokoswalzen oder → Röhrichtwalzen ersetzt.

Buschkiste

Dichte Packung von Busch zwischen zwei Pfostenreihen, die z.B. als Lahnung dem Schutz und der Aufhöhung des Deichvorlandes durch Unterbindung von Wellenschlag und Sedimentation dienen können. Entscheidend für die Funktion einer Buschkiste ist die dichte, lagefeste Packung und ein regelmäßiges Nachpacken von Busch.

Buschlage
Verwendung von Busch z.B. als Buschfaschine besonders im submersen Bereich, um im Bereich der Wasserwechselzone eine ingenieurbiologische Sicherung aufzubauen. Dabei kann die Buschlage als ständig submerser Unterbau einer Sicherung dienen oder durch gleichmäßige Lastverteilung späteren Versackungen entgegenwirken.
Butomus umbellatus (Schwanenblume)
Butomus umbellatus (Schwanenblume); Wuchshöhe: 80 – 130 cm; Blütezeit: Juni/Juli/August; Wuchstiefe: –30 cm bis – 10 cm; Wurzeln: schwache, feine Wurzeln; Pflanzdichte (ein Jahr flächige Besiedlung): 15 St.; Ingenieurbiologische Tauglichkeit: keine; Besonderheiten: auffallend blühend, wirft Wurzeln im Winter ab;
Caltha palustris (Sumpfdotterblume)
Wuchshöhe: 30 – 50 cm; Blütezeit: April/Mai; Wuchstiefe: –10 – + 50 cm; Wurzeln: kräftiger Wurzelstock, bis 40 cm Tiefe; Ausbreitung: nur sehr langsam; Pflanzdichte (ein Jahr flächige Besiedlung): 15 St.; Ingenieurbiologische Tauglichkeit: eingeschränkt; Besonderheiten: Im oberen Tiedebereich sehr konkurrenzstark, attraktive Blüte schon zu Beginn des Jahres
Carex acutiformis (Sumpfsegge)
Wuchshöhe: 80 – 100 cm; Blütezeit: April/Mai; Wuchstiefe: –30 bis weit oberhalb der Wasserlinie; Wurzeln: weit verzweigte Wurzeln mit langen, feinen Haarwurzeln, bis 60 cm Tiefe; Ausbreitung: über Ausläufer nach allen Seiten (rasig); Pflanzdichte (ein Jahr flächige Besiedlung): 8 St.; Ingenieurbiologische Tauglichkeit: sehr gut an Fließ- und Standgewässern, übersteht auch längere Trockenperioden; Besonderheiten: Halbschattenverträglich, verbissresistent
Carex gracilis (Schlanksegge)
Wuchshöhe: 70 – 90 cm; Blütezeit: April/Mai; Wuchstiefe: –20 bis weit oberhalb der Wasserlinie; Wurzeln: weit verzweigte Wurzeln mit langen, feinen Haarwurzeln, bis 70 cm Tiefe; Ausbreitung: über Ausläufer nach allen Seiten (rasig); Pflanzdichte (ein Jahr flächige Besiedlung): 10 St.; Ingenieurbiologische Tauglichkeit: sehr gut an Fließ- und Standgewässern, übersteht auch längere Trockenperioden; Besonderheiten: Halbschattenverträglich, verbissresistent
Carex riparia (Ufersegge)
Wuchshöhe: 100 – 130 cm; Blütezeit: April/Mai; Wuchstiefe: – 30 bis zur Wasserlinie; Wurzeln: weit verzweigte Wurzeln mit langen, feinen Haarwurzeln, bis 50 cm Tiefe; Ausbreitung: über Ausläufer nach allen Seiten (rasig) bis zu 30 cm; Pflanzdichte (ein Jahr flächige Besiedlung): 9 St.; Ingenieurbiologische Tauglichkeit: sehr gut an Fließ- und Standgewässern; Besonderheiten: Halbschattenverträglich, verbissresistent
Containerpflanzen

Handelsbezeichnung für getopfte Baumschulpflanzen oder Stauden, die den Topf durchwurzelt haben und den Ballen halten. Im Gegensatz zu wurzelverpackter Ware liegt besonders bei Gehölzen der Vorteil in der ganzjährigen Pflanzbarkeit. Container haben ein Ballenvolumen von etwa 1 Liter und größer, kleinere Einheiten werden als → Topf bezeichnet.

C-Ring

Sicherer und preiswerter Schließmechanismus für Gabionen. C–Ringe werden mit Hilfe von → Handzangen oder → Pneumatischen Zangen zum Schließen von Gabionenkörben oder –matratzen verwendet. Sie bestehen aus verzinktem hochfestem Draht und bilden, zu ringförmigen Augen gebogen, sehr stabile und aufbiegefeste Verbindungen zwischen den Gitterstößen einer Gabione.

Deich
Künstlich aufgeschütteter Damm an der Küste oder entlang von Flüssen zum Schutz vor Hochwasser. Flussdeiche sind in der Regel aus sandig–lehmigem Substrat aufgebaut, während Seedeiche einen Klei-Kern aufweisen, der mit sandig–lehmigem Substrat abgedeckt ist. Wichtig für die Funktion eines Deiches ist die Pflege einer dichten, kurzen Grasnarbe und der Schutz vor grabenden Tieren, wie z.B. Maulwürfen.
Deichacht/-verband
Ähnlich den Entwässerungsverbänden Zwangsgenossenschaften der Grundeigentümer mit dem Ziel, das Land durch Pflege und Instandsetzung der bestehenden Deiche oder deren Neubau vor Hoch wässern zu schützen.
Deckwerk

Ufersicherung unter Verwendung von Steinen an besonders belasteten Ufern. Es wird zwischen offenen und Verbunddeckwerken unterschieden. Zur ersten Gruppe gehören z.B. → offene Steinschüttungen. Die Verbunddeckwerke bilden eine große Gruppe, die von teilverklammerten Steinschüttungen bis hin zu modularen Bauweisen wie → Gabionen oder → Steinmatratzen reicht.

Denitrifikation

Weitgehend anaerobe Umwandlung des Nitratstickstoffs in gasförmigen Stickstoff.

DIN

Deutsche Institut für Normung e.V. mit Sitz in Berlin. Aufgabe der DIN ist es, mit Hilfe von Experten konsensbasierte Normen zu entwickeln. Die DIN ist offiziell als nationale und internationale Normungsorganisation anerkannt und an der Erarbeitung der Europäischen Normen (→ EN) beteiligt.

Distanzhalter

Beim Bau von → Gabionen verwendete, hochzugfeste Drahtelemente, die ein Ausbeulen des → Draht Gitterkorbes beim und nach dem Verfüllen verhindern.

Diversität

Begriff aus der Ökologie, der die funktionelle und strukturelle Vielfältigkeit eines Ökosystems bzw. Ökotops umschreibt.

Drahtgitterkorb (Gabione)

Kastenförmige Konstruktion aus verdrilltem oder punktgeschweißtem, verzinktem Draht zur Aufnahme von Steinen. Drahtschotterkörbe (syn. → Gabione) wirken durch ihr Gewicht; je nach Anwendungsbereich im Erd- und Wasserbau werden sehr unterschiedliche Qualitäten angeboten. In jüngster Zeit werden sie auch zunehmend zur Konstruktion von Lärmschutzwänden oder als gestalterische Elemente verwendet.

Drahtschotterwalze

Mit einem Drahtgeflecht ummanteltes Steinpaket zur Verwendung im naturnahen Wasserbau. Aufgrund der fehlenden Flexibilität und der aufwändigen Herstellung wird dieses Element der traditionellen Ingenieurbiologie kaum noch verwendet und ist durch → Steinwalzen ersetzt worden.

Drainage

Abfuhr überschüssigen Bodenwassers in horizontal verlegten Drainagerohren. Die Drainage dient der Bodenverbesserung zur landwirtschaftlichen Nutzung. In Bereichen mit lehmigem und lehmig–tonigem Substrat besteht die Gefahr des Zusetzens der Draidnagerohre mit Sediment.

Durchgängigkeit
Zentrale Forderung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie. Gefordert wird eine biologisch aktive Vernetzung der einzelnen Gewässerabschnitte untereinander und mit dem umgebenden Land. Zwei Punkten kommt wesentliche Bedeutung zu: Querbauwerke müssen durchgängig sein und die Struktur der Sohle und des Ufers (Kontaktzone Wasser / Land) muss Wanderungsbewegungen zulassen.
Einzelpflanze

Ingenieurbiologische Anpflanzungen werden entweder mit flächig vorkultivierten Vegetationsträgern wie → Röhrichtmatten oder mit Einzelpflanzen durchgeführt. Der Vorteil von Einzelpflanzen liegt in leichter Handhabung auf der Baustelle und der Möglichkeit einer individuellen Anordnung im Gelände. Nachteilig wirken die Gefahr des Abspülens bis zum Anwurzeln oder des Austrocknens durch das ballenbedingte kleine Wurzelvolumen.

Einzugsgebiet
Ein Einzugsgebiet umfasst das Gebiet, das durch eine ober- und eine unterirdische Wasserscheide begrenzt und über ein hierarchisch angeordnetes Entwässerungssystem entwässert wird.
emers

»aufgetaucht«. Für die Ingenieurbiologie ist das Begriffspaar emers /→ submers von Bedeutung, da es sowohl die Lagebezeichnung von ingenieurbiologischen Sicherungsbauwerken als auch die Verwendung von Pflanzen zur Ufersicherung bezeichnet.

EN

Europäische Norm. Nationale Normungsorganisation wie das → DIN bringen in die europäische Normungskommission Vorschläge ein, über die in den einzelnen Mitgliedsstaaten beraten wird. Der Beschluss über eine europäische Norm wird von den Nationalen Normungsorganisationen auf europäischer Ebene gefasst und ersetzt danach die jeweilige nationale Norm.

Entwässerung

Abführung überschüssigen Wassers aus einem Einzugsgebiet oder eines Teils davon entweder durch kulturtechnische Maßnahmen (→ Drainage), → Oberflächenabfluss, oder durch natürlichen Zustrom des → Grundwassers in den → Vorfluter.

Erdfreies Anzuchtsystem

Anzuchtsystem, das auf die Verwendung von handelsüblichen Kultursubstraten weitestgehend verzichtet. Als Ersatzmedium wird beim erdfreien Anzuchtsystem meist Kokosfaser verwendet. Die Hauptvorteile liegen im geringen Gewicht der → Topfballen, dem guten Bodenanschluss nach der Pflanzung und in der hohen → Erfolgssicherheit gegen Ab- oder Ausspülen frischer Anpflanzungen.

Erfolgssicherheit

Maß für die Notwendigkeit von Nacharbeiten Ingenieurbiologischer Sicherungsarbeiten. Neben der richtig gewählten Sicherungstechnik ist vor allem die Spezifizierung der erforderlichen Produkt- und Pflanzenqualität ein Schlüssel zu hoher Erfolgssicherheit in der modernen → System–Ingenieurbiologie.

Erosion

Geomorphologischer Begriff, der die Gesamtheit der abtragenden Prozesse umfasst. Vielfach wird der Begriff allein auf linear–fluvialen Abtrag begrenzt und dem flächenhaften Abtrag gegenübergestellt. Unberücksichtigt bleiben die in Mitteleuropa untergeordneten Abträge durch Wind (Deflation) bzw. Gletscher (Abrasion). Abzugrenzen ist die Erosion als natürlicher Prozess zur → Bodenerosion.

Erosionsbasis
Das Niveau bis zu dem Erosion möglich ist bzw. auf den sich das Entwässerungssystem eines Einzugsgebiets einstellt. Daneben gibt es lokale Erosionsbasen z.B. vor Härtlingsriegeln in einem Gerinne oder vor Quereinbauten wie Wehren oder Sohlbefestigungen.
Erosionsschutzgewebe
Gewebe mit unterschiedlicher Maschenweite, die als temporärer Erosionsschutz an Böschungen entweder zur Unterstützung der natürlichen Begrünung, in Verbindung mit einer Ansaat oder einer gezielten Pflanzung von Topfballen zum Einsatz kommen. In der Ingenieurbiologie werden in erster Linie Jutegewebe oder Kokosgewebe verwendet. Ersteres baut sich rasch biologisch ab und ist bei schwach bis mäßiger Erosionsgefahr zur Unterstützung einer begleitenden Begrünung über einen Zeitraum von wenigen Wochen geeignet. Kokosgewebe wird handelsüblich in Qualitäten von 400 – 740 g/m2 an Böschungen mit mäßiger bis erhöhter Erosionsgefahr eingesetzt. In Abhängigkeit von Qualität und Ort des Einbaus bieten sie über ein bis drei Jahre einen Erosionsschutz.
Erosionsschutzmatte

Allgemeiner Begriff für eine Vielzahl von Produkten, die im Erosionsschutz zum Einsatz kommen können. Je nach Einsatzbereich und Spezifikation der jeweiligen Ausschreibung können Gewebe (organisch oder aus Kunstfaser) Wirrvliese (Kunstfaser), dreidimensionale Matten (organisch, aus Kunstfaser, oder Mischung aus beidem) oder doppelte Gewebe mit Faserkern (Matten aus organischer Faser) zum Einsatz kommen.

ESWEG

European Soil And Water Engineering Group. Im Jahre 2006 gegründete Gemeinschaft der führenden europäischen Firmen der System–Ingenieurbiologie. Ziel der ESWEG ist es, durch Kompetenz- und Erfahrungsaustausch die Akzeptanz und die Umsetzung ingenieurbiologischer Bauweisen zu entwickeln und in den angeschlossenen Ländern verfügbar zu machen. Weiterhin soll die Entwicklung neuer Produkte und Verfahren im Bereich der Ingenieurbiologie gemeinsam vorangetrieben werden. Nähere Informationen im Internet unter www.ESWEG.eu.

Europäische Wasserrahmenrichtlinie (WRRL)

Europäische Richtlinie, die im Dezember 2000 mit dem Ziel eines europaweit abgestimmten und integrierten Wasserschutzes in Kraft getreten ist. Die Richtlinie schafft einen Ordnungsrahmen für den Schutz der Binnenoberflächengewässer, der Übergangsgewässer, der Küstengewässer und des Grundwassers. Wesentliche Grundsätze der WRRL sind in das Deutsche Wasserhaushaltsgesetz bzw. in die Landeswassergesetze der Bundesländer übernommen und damit in nationales Recht umgewandelt worden

eutroph
»nährstoffreich«. In Gewässern wird damit hauptsächlich ein Überschuss an Nitrat und Phosphat bezeichnet, der schnell als Nährstoff verfügbar ist, und z.B. die Grundlage für die sommerliche Massenentwicklung von Algen (Algenblüte) bildet.
Eutrophierung
Vorgang der Anreicherung eines Systems (hier: Gewässer) mit Stickstoffverbindungen und Phosphaten. Die Eutrophierung eines Gewässers ist geologisch ein natürlicher Prozess, der mit der Verlandung und Moorbildung endet. Durch die Einleitung ungeklärter Abwässer, Zuführung von Oberflächenwasser oder durch das Rücklösen zuvor immobiler oder gebundener Stoffe z.B. bei einer Entschlammung kann die Eutrophierung verstärkt werden.
Evaporation
Die direkte Verdunstung von freien Wasserflächen und der Bodenoberfläche. Bei Pflanzenbestand kommt als Feuchtigkeitsquelle die Interzeptionsverdunstung von den Pflanzen dazu. Evaporation, Interzeptionsverdunstung und die Transpiration der Pflanzen bilden zusammen die Gesamtverdunstung.
extensiv
»mit geringem Aufwand«
Faschine

Buschfaschine

Festgestein

Im Gegensatz zum → Lockergestein Gestein, das durch Diagenese oder Morphogenese in geologischen Zeiträumen verfestigt wurde und den aufbereitenden und abtragenden Kräften des Frostes und des Wassers erheblichen Widerstand entgegensetzt.

Filipendula ulmaria (Mädesüß)
Wuchshöhe: 100 – 140 cm; Blütezeit: Juni/Juli/August; Wuchstiefe: ab Mittelwasserlinie aufwärts; Wurzeln: Dicker, waagrechter Wurzelstock, geringes Wurzelwachstum, bis 30 cm Tiefe; Ausbreitung: auch generativ, mittlere Geschwindigkeit; Pflanzdichte (ein Jahr flächige Besiedlung): 15 St.; Ingenieurbiologische Tauglichkeit: eingeschränkt; Besonderheiten: auffallende Blüte, als Auwaldpflanze halbschattenverträglich
Filtermatte

Kokosmatte, die entweder als temporärer biogener Filter im Rahmen ingenieurbiologischer Sicherungsbauwerke zum Einsatz kommt oder für die Vorkultivierung von → Röhrichtmatten verwendet wird. Es gibt verschiedene Abmessungen. Am häufigsten werden Filtermatten mit den Maßen 1x 5 m verwendet.

Filtervlies

Geotextil zur dauerhaften Trennung zweier Medien, das für den Erd- und Wasserbau von großer Bedeutung ist. Filtervliese können z.B. als Kokos – Filtermatten temporär eingesetzt werden oder z.B. als thermisch verfestigte PP–Vliese eine dauerhafte Trennung bewirken. Wichtig ist, dass Filtervliese den Bodenwasserstrom nicht behindern und ungehindert durchwurzelbar sind. Die Praxis zeigt, dass Kunstfaservliese mit der Zeit zu Sperren für den Bodenwasserstrom werden können, das sie im Bodenwasser suspendierte Teilchen filtern und am Vlies anreichern. Die ungehinderte Passierbarkeit verschiedener Kunstfaservliese für Pflanzenwurzeln ist umstritten. Die gleiche Funktion wie Filtervliese erfüllen kornabgestufte Mineralkornfilter. Diese sind aber aufwändig in der Herstellung, kostenintensiv und besonders im Wasserbau an vielen Stellen einfach nicht realisierbar.

Fischtreppe

Technisches Bauwerk, um Fischen das Überwinden von sonst unpassierbaren Querhindernissen wie Staustufen oder Wehren zu ermöglichen. Man unterscheidet technische Fischpässe und solche, die als Sohlgleiten oder –rampen natürlichen Steilabschnitten der Fließgewässer nachempfunden sind. Wichtig ist die Ausbildung einer Leitströmung, um den Fischen das Finden der Treppen von der Unterwasserseite zu ermöglichen.

Flachsee

Technisches Bauwerk, um Fischen das Überwinden von sonst unpassierbaren Querhindernissen wie Staustufen oder Wehren zu ermöglichen. Man unterscheidet technische Fischpässe und solche, die als Sohlgleiten oder –rampen natürlichen Steilabschnitten der Fließgewässer nachempfunden sind. Wichtig ist die Ausbildung einer Leitströmung, um den Fischen das Finden der Treppen von der Unterwasserseite zu ermöglichen.

Flachwasserzone
Umfasst die Laichkrautzone und die Röhrichtzone eines Gewässers. Zielgerichtete pflanzliche Besiedlung ist nur im Bereich bis zu 30 cm Wassertiefe möglich. Tiefer gelegene Bereich werden erst besiedelt, wenn sich ein Bestand im flacheren Wasser etabliert hat.
FLL
Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V. mit Sitz in Bonn. Die FLL ist ein Zusammenschluss von Verbänden, Ingenieuren, Planungsbüros, Körperschaften, Hochschulen sowie anderen Experten mit dem Ziel für den Landschaftsbau im Konsens allgemein anerkannte Regelwerke zu erstellen.
Fluss
Oberflächengerinne, das linear ein Einzugsgebiet entwässert und dem von seinen Nebenflüssen und Bächen Wasser zugeführt wird. Als minimale mittlere Wasserführung werden zur Unterscheidung zum → Bach 10 – 20 m³/s angegeben. Eine genaue Abgrenzung ist aber nicht definiert. Flüsse münden schließlich in das Meer (exorhëisch) oder in einen Endsee (endorhëisch).
Flussbegradigung
Wasserbauliche Maßnahmen, um die Bedingungen für die Schifffahrt zu verbessern und die Hochwassergefahr zu verringern. Infolge des Durchstechens von → Mäandern verkürzt sich die Lauflänge, die Fließgeschwindigkeit erhöht sich, der Fluss tieft sich ein und die Häufigkeit der Überschwemmungen der Talaue nimmt ab. Langfristig ergeben sich erhebliche ökologische und ökonomische Probleme: Der Grundwasserspiegel sinkt, durch den Verlust der Talaue geht wichtiger Hochwasser Retentionsraum verloren und Hochwasserwellen laufen schneller und höher auf als zuvor.
Flusslängsprofil
Im Idealfall weisen Flüsse bei genügend langer Entwicklungszeit in Mitteleuropa ein gestreckt konkaves Flusslängsprofil auf. Dies ist aber durch unterschiedliche Gesteinsresistenzen und durch Querbauwerke (→ Erosionsbasis) nur abschnittsweise möglich.
Flutmulde
Geschlossene oder offene Hohlform in der → Talaue, die bei Hochwasser in die Wasserabführung eingebunden ist und in der bei wieder sinkendem Wasserstand Wasser periodisch oder permanent stehen bleibt. Neben der ökologischen Bedeutung als Habitat kommen Flutmulden als Hochwasserspeicher Bedeutung als Element des Hochwassermanagements in den Talauen zu.
fluvial
In der Geomorphologie wird der Begriff »fluvial« für alle durch das fließende Wasser entstandenen Formen oder Sedimente benutzt.
Fossiles Kliff
Im Gegensatz zum → aktiven Kliff ein Abbruchufer, das rezent unter Wellenauflauf nicht weiter versteilt und zurückverlegt wird und ein entsprechendes Stadium der Wiederbesiedlung mit Pflanzen aufweist.
Gabione
Kastenförmige Konstruktion aus verdrilltem oder punktgeschweißtem, verzinktem Draht zur Aufnahme von Steinen. Drahtschotterkörbe (syn. → Drahtgitterkorb) wirken durch ihr Gewicht; je nach Anwendungsbereich im Erd- und Wasserbau werden sehr unterschiedliche Qualitäten angeboten. In jüngster Zeit werden sie auch zunehmend zur Konstruktion von Lärmschutzwänden oder als gestalterische Elemente verwendet.
Gabionenmatratze
Speziell im Wasserbau verwendete Sonderform der Gabione. Gabionenmatratzen haben eine Dicke von 20 – 30 cm. Sie werden häufig als flächige Elemente (z.B. 2 x 3 m) vorgefertigt und mit speziellen → Traversen als Ufer oder Sohlsicherung verlegt. Im Bereich der Wasserwechselzone ist durch die Auffüllung der Hohlräume mit → Granulat und das Verlegen von → Röhrichtmatten eine schnelle und standortgerechte Begrünung möglich. In ökologisch sensiblen Bereichen, wo die standortgerechte Begrünung und ökologische Aufwertung eine besondere Bedeutung zukommt, werden spezielle → Röhrichtgabionen verwendet.
Geotextil
Oberbegriff für im Erd- und Wasserbau verwendete → Filtervliese, die in der Regel aus thermisch verfestigtem Polypropylen bestehen.
Gerinne
Wertungsneutraler Begriff für eine lineare Abflussstruktur; meistens wird der Begriff für kleinere Bäche oder kanalisierte Fließgewässer verwendet. Es existiert aber keine Abgrenzung, z.B. hinsichtlich Breite oder Abflussvolumen.
Geröll
Grobes Sediment, das mit der Wasserbewegung in einem → Gerinne bewegt wird und dessen Kanten dabei zugerundet werden. Geröll wird synonym zum Begriff → Geschiebe gebraucht, dies bezeichnet meist aber etwas kleinere Korngrößen (Sand und Kiesfraktion).
Geschiebe
Sediment, meist in der Sand und Kiesfraktion, das mit der Wasserbewegung in einem → Gerinne bewegt wird und dessen Kanten dabei zugerundet werden. Geschiebe wird synonym zum Begriff → Geröll gebraucht, dies bezeichnet meist aber gröbere Korngrößen (Steine).
Gesellschaft für Ingenieurbiologie
Die Deutsche Gesellschaft für Ingenieurbiologie ist eine Vereinigung von Instituten, Wissenschaftler*innen, Ingenieur*innen, Landschaftsplanungsbüros und anderen Expert*innen, die sich mit Fragen der Ingenieurbiologie beschäftigen. Ziel der Gesellschaft ist es, die Forschung auf dem Gebiet der Ingenieurbiologie zu beleben und den Gedanken- und Erfahrungsaustausch unter den Fachleuten zu pflegen. Auf diese Weise soll die Anwendung ingenieurbiologischer Techniken als naturgemäße Bauweisen gefördert werden.
Gewässerbett
Sohle und Ufer, die bei Mittelwasserabfluss vom Wasser überströmt bzw. benetzt werden. Die bei Hochwasser in den Abfluss eingebundene Teile der Talaue werden hier nicht zum Gewässerbett gezählt sondern bilden das → Hochflutbett.
Gleithang
In einem mäandrierenden Gerinneabschnitt das dem Stromstrich abgewandte Ufer, das gegenüber dem → Prallhang infolge Fließverlangsamung und Sedimentation flacher geneigt ist.
Glyceria maxima (Wasserschwaden)
Wuchshöhe: 120 – 200 cm; Blütezeit: Juli/August; Wuchstiefe: – 50 cm bis zur Wasserlinie; Wurzeln: starke Hauptwurzel mit kurzen Haarwurzeln, bis 40 cm Tiefe; Ausbreitung: gute Rhizomentwicklung, nach allen Seiten bis 30 cm; Pflanzdichte (ein Jahr flächige Besiedlung): 7 St.; Ingenieurbiologische Tauglichkeit: eingeschränkt, nur auf weichen, schlammigen Böden; Besonderheiten: Nährstoffliebend
Gneis
Unter Druck und Hitze metamorph umgeformter Granit, bei dem die Struktur der Ausgangsmineralien noch zu erkennen ist (kristalliner Schiefer). Gneise weisen eine hohe Dichte und Frostbeständigkeit auf und werden vielfach als → Wasserbausteine beim Bau von → Deckwerken verwendet.
Grabenerosion / gully erosion
Form der linearen Erosion, bei der ausgelöst durch Landnutzung oder Störung der Vegetationsdecke tiefe Rinnen im Boden und im anstehenden Lockersediment entstehen können. Im Extremfall sind die entstehenden Gräben nicht mehr durch kulturtechnische Maßnahmen (Pflügen) zu schließen.
Granulat
Granulat bezeichnet einen körnigen, leicht schüttbaren Feststoff. In der Ingenieurbiologie dient Steingranulat zum Auffüllen von Hohlräumen in → Steinschüttungen oder → Steinmatratzen verwendet, um den Boden- und Kapillaranschluss besonders in Verbindung mit Bepflanzungen und Begrünungsmaßnahmen sicherzustellen.
Grauwacke
Sehr festes und dunkles Sedimentgestein, das aufgrund seiner Frostfestigkeit im Erd- und Wasserbau häufig Verwendung findet.
Gespanntes Grundwasser
→ Grundwasser, das durch Wasser undurchlässige Decksichten unter Druck steht, und das an geologisch geeigneten Stellen oder durch Anbohren unter Druck aus der Erde quillt (artesischer Brunnen).
Grenzschleppspannung
Schleppspannung, bei dem Sediment am Gerinnegrund bewegt wird oder Teile aus der Sohle gelöst und saltierend mit der fließenden Welle transportiert werden. Die Kenntnis der Grenzschleppspannung ist bezogen auf das anstehende Gestein eine wichtige Größe zur Bemessung notwendiger Sohl- oder Ufersicherungen.
Grundwalze
rotierende Wasserbewegung in Fließgewässern mit nahezu horizontaler Drehachse und gerinneaufwärts gerichtetem Drehsinn.
Grundwasser
Wasser, das durch versickerten Niederschlag oder durch seitlichen Zufluss von Seen und Flüssen, die Hohlräume der Lockergesteine und Festgesteine vollständig ausfüllt und der Schwerkraft und dem hydrostatischem Druck unterliegt. Man unterscheidet zwischen → gespanntem Grundwasser und → ungespanntem Grundwasser.
Grüppen
Grüppen sind künstlich geschaffene, lineare Hohlformen, die der Entwässerung z.B. von Grünland oder der Beete bei der Deichvorlandsicherung dienen.
Habitat
Bezeichnung des Lebensraums bzw. der Gesamtheit der Ansprüche einer Art an ihren Lebensraum. Der Begriff wird synonym zu → Biotop benutzt.
Habitus
Gesamtheit aller äußerlich erkennbaren Merkmale einer Art, wie z.B. Größe, Form, Farbe usw.
Halmpflanzung
Halmpflanzungen werden mit ca. 10 cm unter der Erde abgestochenen Halmen des Schilfrohrs (Phragmites communis) durchgeführt. Die Schilfansiedlung durch Halmpflanzung ist aber nur bis Anfang Juni möglich, sehr arbeitsintensiv und hat aufgrund der hohen Ausfallquote nur eine geringe Erfolgssicherheit. Einer Pflanzung von aus Saat gezogenem Schilfrohr sollte deshalb der Vorzug gegeben werden.
Halophyten
Der Begriff bezeichnet Pflanzen, die an ihrem Wuchsort einen hohen Salzgehalt des Bodens tolerieren. Man unterscheidet obligate und fakultative Halophyten. Die erste Gruppe ist an den hohen Salzgehalt im Boden gebunden (z.B. Queller), die zweite weisen eine gewisse Salztoleranz auf und kommen auch auf salzfreien Standorten vor (z.B. Schilfrohr).
Handzange
Gerät zum Verschließen von → C–Ringen beim Bau von → Gabionen. Handzangen kommen vor allem bei kleinen Gabionenkonstruktionen zum Einsatz. Die Einbauleistung liegt bei etwa 200 C–Ringen pro Stunde. Werden → Gabionen z.B. für Lärmschutzwände oder als größere Stützmauer verwendet, ist der Einsatz von → pneumatischen Zangen in der Regel ökonomischer. Mit → pneumatischen Zangen werden Einbauleistungen von bis zu 1.000 C–Ringen pro Stunde erreicht.
Hangfaschinen
Bezeichnung von → Buschfaschinen, die oft in rautenförmiger Anordnung auf zu sichernden Böschungen eingebaut werden und die den danach aufzubringenden Boden zum einen vor dem Abrutschen und Abspülen sichern und zum anderen eine flächige Dränage rutschungsgefährdeter Böschungen gewährleisten.
Helophyten
Röhrichte, die mit den Wurzeln im Wasser stehen und die Luftsauerstoff in erster Linie über die hohlen Stängel aufnehmen.
Herbizid
Unkrautbekämpfungsmittel, welche die damit behandelten Pflanzen bzw. Pflanzenbestände in ihrem Wachstum stören und abtöten. Man unterscheidet selektive Herbizide, die nur auf bestimmte Pflanzen wirken, und Totalherbizide, die den behandelten Pflanzenbestand komplett vernichten.
Hochflutbett
Der Teil der Talaue, der im Gegensatz zum → Gewässerbett (Mittelwasserabfluss) nicht ständig benetzt ist, sondern nur bei → Hochwasser am Wasserabfluss teilnimmt.
Hochwasser
Erhöhter Wasserstand in einem Fließgewässer, bei dem das Wasser über die Ufer tritt und die Talaue ganz oder Teilweise in den Abfluss eingebunden ist. Um Schäden durch Hochwasser auszuschließen oder zu minimieren, werden für die Planung und wasserbauliche Bewertung von Baumaßnahmen die Auswirkungen von Hochwassern unterschiedlicher Eintrittswahrscheinlichkeit simuliert und berücksichtigt.
Humus
Humus bezeichnet die Gesamtheit der auf und im Boden abgestorbenen Biomasse pflanzlichen und tierischen Ursprungs. Je nach Standortbedingungen und Bodenreaktion finden unterschiedliche Zersetzungsprozesse bis hin zu Mineralisation, die in unterschiedlichen, typischen Humusformen ihren Ausdruck finden. Humus hat für den Boden große Bedeutung, da Wasserspeicherung, Gefügestabiltät und Nährstoffversorgung eng an die Qualität und Quantität des Humus gebunden sind.
Hydraulische Berechnung
Abschätzung der Auswirkung von wasserbaulichen Maßnahmen auf das Abflussverhalten eines Gerinnes, besonders bei angenommenen Hochwasser Situationen unterschiedlicher Eintrittswahrscheinlichkeiten. Die hydraulische Berechnung berücksichtigt Veränderungen im Fließverhalten und Mengenveränderungen des abfließenden Wassers im Hinblick auf eine geplant Baumaßnahme. Hydraulische Berechnungen sind unerlässlich für die Planung und Dimensionierung von Ufersicherungen, die Gewährleistung der schadfreien Hochwasserabfuhr und für die Planung entsprechender Kompensationsmaßnahmen.
Ingenieurbiologie
Disziplin, die sich mit der Sicherung von Böschungsrutschungen oder Uferabbrüchen unter der Verwendung von Pflanzen oder Pflanzenteilen ausschließlich oder in Verbindung mit technischen Hilfsstoffen befasst. Die Ingenieurbiologie wird auch als → Lebendverbau bezeichnet. Sie wurde früher meist der Landschaftspflege zugeordnet, hat sich aber durch zunehmende Bedeutung in den vergangenen Jahren mehr und mehr als eigenständige Disziplin etabliert. Man unterscheidet die → traditionelle Ingenieurbiologie und die moderne → System – Ingenieurbiologie.
Ingenieurbiologie, System~
Moderner Zweig vor allem der Hydro–Ingenieurbiologie. Ansatz ist die Verwendung vorkultivierter, individuell konfektionierbarer Pflanzensysteme wie z.B. → Röhrichtwalzen oder → Röhrichtmatten. Entscheidende Vorteile liegen in der hohen → Erfolgssicherheit und in der zügigen Baustellen-Abwicklung.
Ingenieurbiologie, traditionelle~
Die traditionelle Ingenieurbiologie umfasst die üblichen Techniken des Hang- und Uferverbaus vor allem unter der Verwendung von Weiden, Schüttsteinen und Geotextilien. Einzelne Sicherungselemente wie z.B. → Drahtschotterwalze oder→ Weidenspreitlage werden erst direkt am Einsatzort hergestellt und eingebaut.
Interstitialraum
Ökologisch bedeutsame obere Schicht des Gewässergrunds von Fließgewässern. Je nach Beschaffenheit und Korngröße des Sohlsubstrats sowie der Struktur der Gewässersohle reicht der Interstitialraum bis zu mehrere Dezimeter in den Gerinnegrund. Gefahren für den Interstitialraum als → Habitat gehen insbesondere von wasserbaulichen Maßnahmen aus, die zu Tiefenerosion oder zur Sedimentation von Suspensionsfracht führen.
Iris pseudacorus (Sumpfschwertlilie)
Wuchshöhe: 80 – 110 cm; Blütezeit: Mai/Juni; Wuchstiefe: –30 bis weit oberhalb der Wasserlinie; Wurzeln: kräftige Hauptwurzeln bis 80 cm Tiefe; Ausbreitung: nur langsam am Rhizom; Pflanzdichte (ein Jahr flächige Besiedlung): 12 St.; Ingenieurbiologische Tauglichkeit: sehr vielseitig einsetzbar, auch an häufig trockenfallenden Bereichen; Besonderheiten: Schattenvertäglich, verbissresistent
Isobathe
Tiefenlinie, also die Linie, die Punkte gleicher Wassertiefe miteinander verbindet.
Isohypse
Höhenlinie, also die Linie, die Punkte gleicher topographischer Höhe miteinander verbindet.
Jungpflanzen / Jungware
Hiermit sind Pflanzenqualitäten gemeint, die noch nicht ausgepflanzt werden können. Es kann sich hier z.B. um Sämlinge handeln, die sich aus Aussaaten entwickelt haben oder aus bewurzelten Stecklingen aus → vegetativer Vermehrung.
Kammerdeckwerk
Flächige, massive Sicherung im schweren Wasserbau. Die Einzelelemente haben im Allgemeinen eine Größe von 2 x 3 x 0,2 m. Jedes Element ist in mehrere separate Kammern unterteilt. Die äußere Umhüllung und die Innenstege werden durch ein Kunstfaser–Netz gebildet. Die Elemente sind mit Wasserbausteinen der Klassen 0 und I. Durch die relativ großen Kammern und die horizontale Verfülltechnik kann es beim Einbau und Betrieb zu Umlagerungen in den Kammern kommen (ähnlich bei → Gabionenmatratzen). Aufgrund dieser konstruktiven Schwächen kommen in letzter Zeit zunehmend → Steinmatratzen zum Einsatz.
Kapillarwasser
Wasser im Boden, das in den Poren und Kapillaren festgehalten wird. Grundwasser oder Stauwasser können gegen die Schwerkraft zur Oberfläche aufsteigen.
Kliff
Küstenform am Meer, die durch → Abrasion gebildet wird. Dabei wird ein Steilufer durch die Wellen untergraben und es kommt zu einem Uferabbruch.
Kokosfaser
Äußere Umhüllung der Kokosnuss (die Fasern werden bei der Produktion einem mikrobiologischen Abbau unterzogen). Sie bestehen hauptsächlich aus Lignin und Zellulose. Für die Ingenieurbiologie sind folgende Eigenschaften von Bedeutung: Die Kokosfaser unterliegt nur sehr langsamen Verrottungsprozessen. D.h. sie erfüllt über einen längeren Zeitraum eine Schutzfunktion für Boden und Pflanzung. Die Kokosfaser kann bei spezifischer Aufarbeitung eine Filterfunktion erfüllen.
Kokosgewebe
Offenporiges Gewebe aus naturbelassener Kokosfaser, Standardqualität: Garnstärke ca. 5 mm, Maschenweite 14 – 17 mm, Bodendeckungsgrad 50 -–60 %, Gewicht ca. 750 g/qm; Standardabmessungen: Länge 50 m (25 m), Breite 1 / 2 / 4 m Hauptverwendung zur flächigen Sicherung von Böschungen gegen Oberflächenerosion. Durch die Speicherung von Feuchtigkeit und die Rauigkeit der Oberflächenstruktur wird die schnelle Begrünung der Bereiche befördert.
Kokosmatte
Allgemeiner Begriff für eine Naturfasermatte, die aus Kokosfaser aufgebaut ist. Am gebräuchlichsten in der → Ingenieurbiologie sind Matten, die aus einer gleichmäßig verteilten Kokosfaserlage von einer oben- und einer untenliegenden Kokosgewebelage eingeschlossen sind. Kokosmatten werden unbepflanzt als → Filtermatten oder mit → Röhrichtballen vorgezogen als→ Röhrichtmatten verwendet.
Kokoswalze
Naturbelassene Kokosfaser wird mit hohem Druck in einen Netzschlauch gepresst. Die so entstandenen Kokoswalzen haben einen Standard Durchmesser von 20, 30, oder 40 cm und einer Standardlänge von 3 Metern. Der Netzschlauch besteht wahlweise aus PE oder Kokosgarn. Das Gewicht einer Kokoswalze mit 30 cm Durchmesser beträgt ca. 9 kg/m. Wenn sie vorbepflanzt werden spricht man von → Röhrichtwalzen. Hauptverwendung finden sie als → Böschungsfußsicherung an kleineren Fließ- und Standgewässern.
Kolk
Vertiefung im Gewässerbett. Erosionserscheinung hervorgerufen durch erhöhte Fließgeschwindigkeit oder Turbulenzen im Wasserkörper.
Kolkschürze
Flexibles Bauwerk an der Gewässersohle. Bei Unterspülungen (insbesondere durch noch nicht gesetzte Sedimente unmittelbar nach einer Baumaßnahme) sackten die Elemente nach, ohne die Gesamtstruktur der Ufersicherung zu beeinträchtigen. Bewährte haben sich hier insbesondere → Steinmatratzen.
Krainerwand
Hangrost aus lebenden und toten Hölzern zur Sicherung instabiler Bodenschichten an steilen Hängen.
Längswerk
Schutzbauwerk auf der → Abrasionsplattform vor dem Ufer, um das Ufer vor Abrasion, Kliffbildung und Hangrutschungen zu schützen. Längswerke können z.B. aus → Buschkisten, → Gabionen oder→ Steinwalzen konstruiert werden.
Lahnung
Doppelpfahlreihe mit dicht gepackten, nicht ausschlagfähigem Buschmaterial (→ Buschkiste). Lahnungen unterteilen das Deichvorland in → Beete und dienen zur Wasserberuhigung. Für die ingenieurbiologische Sicherung an größeren Stillgewässern können ebenfalls Lahnungen zum Einsatz kommen. Da die regelmäßige Pflege und das dichte Nachpacken des Busches ein Nachteil ist, werden Lahnungen in jüngster Zeit auch mit → Steinwalzen gebaut.
Lebendverbau
Lebendverbau ist die zentrale Methode der Ingenieurbiologie. Grundlage ist die Fähigkeit von Pflanzen, den Boden zu durchwurzeln und zu festigen. Sie dienen dem flächigen Schutz der Böschung. Durch Regeneration und Selbstregulation entwickeln sie sich mit der Zeit zu einem stabilen und nachhaltigen Erosionsschutz.
Limnologie
Wissenschaft von den Binnengewässern. Hier insbesondere die tierische und pflanzliche Besiedelung und der Stoffhaushalt.
Litoral
Uferregion eines Gewässers (Fluss, See oder Meer).
Lythrum salicaria (Blutweiderich)
Wuchshöhe: 120 – 140 cm
Blütezeit: Juli/August
Wuchstiefe: –10cm bis + 30 cm
Ausbreitung: generativ und vegetativ, mittlere Geschwindigkeit
Pflanzdichte (ein Jahr flächige Besiedlung): 12 St.
Ingenieurbiologische Tauglichkeit: eingeschränkt
Besonderheiten: auffallende Blüte, wird nicht verbissen.
Mäander
Flussschlingen, die sich im Allgemeinen im Unterlauf eines Flusses (geringes Gefälle, Geschiebetransport) ausbildet. Durch die stärkere Erosion am Prallhang verschiebt sich allmählich die Linienführung.
Mittelwasser
Der (theoretische) Wasserstand, der sich statistisch aus den Messungen über einen längeren Zeitraum ergibt.
Monomiktisch
Bei monomiktischen Seen zirkuliert der Wasserkörper nur einmal jährlich.
Mulchsaat
Ansaat, die auf einer vorher gemulchten Fläche erfolgt. Sinnvolle Methode zur preiswerten Begrünung / Festlegung größerer Flächen bei mäßiger Neigung in der Vegetationsperiode.
Nachhaltigkeit
Nutzung bzw. Veränderung des Naturraumes in der Form, dass durch die Nutzung keine Beeinträchtigungen der ökologischen Entwicklungspotenziale entstehen und der genutzte Naturraum sich selbst regenerieren und entwickeln kann.
Nahrungskette
Stoffliche und energetische Zusammenhänge zwischen aufeinanderfolgenden Populationen, wobei sich die Organismen des jeweils folgenden Trophieniveaus von den Organismen des vorangegangenen Trophieniveaus ernähren.
Neophyt
Pflanzen, die durch Menschen nach 1492 in Gebiete eingeführt wurden, in denen sie natürlicherweise nicht vorkamen.
Niedrigwasser
kennzeichnet in Fließgewässern die niedrigste Abflussmenge
Nitrifikation
Umwandlung von Stickstoff (Ammoniak, Ammonium) zu Nitrat, erfolgt durch Bakterien, die hierfür Sauerstoff benötigen, das entstehende Nitrat steht anschließend Pflanzen als Nährstoff zur Verfügung
Opfernase
in Stillgewässern parallel zum Ufer aufgeschütteter Wall, dient als temporärer Wellenbrecher, bis sich z.B. eine Sicherung mit Röhrichtmatten etabliert hat
Oberflächenabfluss
Summe des oberirdisch abfließenden Regen- bzw. Oberflächenwassers in einem festgelegten Gebiet
Offene Steinschüttung
Im Gegensatz zum → Verbunddeckwerk eine Sicherung aus nicht miteinander verbundenen großen und schweren Schüttsteinen. Die Böschungssicherung einer offenen Steinschüttung ergibt sich aus der Auflast des einzelnen Steins. Eine Verklammerung ergibt sich allein aus der Steinform und der Reibung der Steine gegeneinander.
Palisaden
→ Pfahlreihe
Pfahlreihe
traditionelle Sicherungsbauweise zur Böschungsfußsicherung, hierbei werden gespitzte Holzpfähle von etwa gleichem Durchmesser dicht an dicht in den Boden gerammt, aufwändig und teuer, schränkt Wanderungsbewegungen ein.
Pflanzschema
festgelegte Artenzusammensetzung und –aufteilung zur Bepflanzung von → Röhrichtmatten
Phalaris arundinacea (Rohrglanzgras)
Wuchshöhe: 120 – 150 cm
Blütezeit: Juni/Juli
Wuchstiefe: Wasserlinie bis + 50cm
Ausbreitung: überwiegend generativ, Rhizomentwicklung ca. 10 cm jährlich
Ingenieurbiologische Tauglichkeit: für Fließgewässer oberhalb der Mittelwasserlinie
Besonderheiten: toleriert Sedimentation, auch in der Natur gut über Saat vermehrbar
Phragmites australis (Schilf)
Wuchshöhe: 200 – 250 cm
Blütezeit: August/September
Wuchstiefe: – 15 bis + 100 cm
Wurzeln: Viele Hauptwurzeln mit kurzen Haarwurzeln, bis 100 cm Tiefe
Ausbreitung: sehr intensive Rhizomentwicklung (bis 80 cm jährlich nach allen Seiten)
Pflanzdichte (ein Jahr flächige Besiedlung): 8 St.
Ingenieurbiologische Tauglichkeit: sehr gut, allerdings häufig Schwierigkeiten beim ersten Anwuchs
Besonderheiten: mehrere Meter lange Legehalme, Hauptart für die Wasserreinigung, lichtbedürftig
Pneumatische Zange
Hydraulisch betriebenes Gerät zum Verschließen von → C–Ringen beim Bau von → Gabionen und Steinmatratzen. Pneumatische Zangen werden aufgrund ihrer hohen Leistungsfähigkeit (bis zu 1.00 Klammern pro Stunde) bei größeren Bauvorhaben mit → Gabionen verwendet. Für kleinere Gabionenkörper können → Handzangen eine sinnvolle Alternative sein.
Prallhang
Außen liegendes Ufer in Flussbiegungen, im Flusslauf am stärksten durch Erosion beansprucht.
Qualmwasser
Hinter Deichen austretendes Grundwasser, aufgrund des Wasserdrucks, der durch gestiegene Pegel bei Hochwasser entsteht, können Deiche je nach Bodenbeschaffenheit unterströmt werden.
Querwerk
Querwerke sind quer zur Gewässerachse angelegte Bauwerke. Zu ihnen zählen insbesondere Schwellen und Buhnen.
Rauhbaum
Am Gewässerrand im Prallhangbereich befestigter Baum, aufgrund der relativ gleichmäßigen Wuchsform meist Fichten o. Tannen, alle Äste werden am Baum belassen, dadurch Beruhigung der fließenden Welle und Sedimentation.
Renaturierung
Wiederherstellung eines naturnahen Gewässerverlaufs bzw. an Stillgewässern eines naturnahen Ufers, einhergehend mit einer gezielten Ansiedlung ortstypischer Flora.
Retention
Rückhaltung von kurzzeitig auftretenden Abflussspitzen.
Retentionsbodenfilter
Künstlich angelegtes Becken, spezieller Aufbau des Bodenfilters und bepflanzt mit Phragmites communis (Schilf), dient der Einleitung von Oberflächen- und Mischwasser bei Starkniederschlägen, verzögerte Abgabe in die Vorflut, während der Durchströmung des Bodenfilters Reinigung des Wassers, spezieller Aufbau des Bodenfilters.
Röhricht
Geschlossener Bewuchs am Gewässerrand, bestehend aus ein- oder mehrjährigen Stauden.
Röhrichtballen
Kultivierte Stauden für die Ansiedlung von → Röhrichten in verschiedenen Topfgrößen.
Röhrichtgabione
Mit → Röhrichtmatten begrünte → Gabionenmatratze, zur besseren Entwicklung der Bepflanzung wird ein feines Substrat eingespült.
Röhrichtgewebe
Mit Auftriebskörpern versehene und mit Röhricht vollständig schwimmende, bewachsene Kunststoffkonstruktion, erhöht die Vielfalt der Lebensräume an Gewässern, unterstützt die Selbstreinigungskraft der Gewässer, wirkt als Wellenbrecher
Röhricht, Schwimmendes
Eindimensionale mit → Röhricht bewachsene Kunststoffmatte, nur für kleine Gewässer mit minimaler Wellenentwicklung geeignet.
Röhrichtmatte
Mit vollständig entwickelten Röhrichtarten bewachsene und durchwurzelte → Kokosmatte, Böschungssicherung an Fließ- und Stillgewässern, Initialpflanzungen.
Röhrichtwalze
Mit vollständig entwickelten Röhrichtarten bewachsene und durchwurzelte → Kokoswalze, Böschungsfußsicherung an Fließ- und Stillgewässern, Initialpflanzungen.
Rückhaltebecken
Künstlich angelegtes Becken zur kurzzeitigen Speicherung und verzögerten Abgabe von Abflussspitzen nach Starkniederschlägen (Regenrückhaltebecken) oder Hochwässern (Hochwasserrückhaltenbecken).
Sandfang
Vertieftes Becken im Gewässer, um gezielt Sediment zu sammeln, kann in regelmäßigen Abständen ausgebaggert werden.
Salix spec.
Bezeichnung für sämtliche Weidenarten. → Weiden.
Schilfmatte
Mit → Phragmites communis vollständig bewachsene und durchwurzelte → Kokosmatte, vorkultiviert über eine Vegetationsperiode, mit gut entwickelten Rhizomen.
Schleppkraft
Kinetische Energie des Wassers in einem Fließgewässer, resultierend aus der Wassermenge und der Fließgeschwindigkeit, je nach Höhe der Schleppkraft werden die für eine Ufersicherung notwendigen Materialien ausgewählt.
Scirpus lacustris (Teichbinse)
Wuchshöhe: 100 – 200 cm; Blütezeit: Juli/August; Wuchstiefe: bis 100 cm unter Wasser; Wurzeln: sehr dicht, bis 50 cm Tiefe; Ausbreitung: langsam (bis 20 cm) aber sehr dicht; Pflanzdichte (ein Jahr flächige Besiedlung): 12 St.; Ingenieurbiologische Tauglichkeit: wächst sehr tief und bildet dichte Bestände; Besonderheiten: auch zur Wasserreinigung einsetzbar, benötigt permanent Wasser
Scirpus sylvaticus (Waldsimse)
Wuchshöhe: 60 – 80 cm; Blütezeit: Juni/Juli; Wuchstiefe: – 10 cm bis + 50 cm; Wurzeln: starkes Wurzelwachstum, bis 40 cm Tiefe; Ausbreitung: rasig wachsend über Rhizome und Ausläufer; Pflanzdichte (ein Jahr flächige Besiedlung): 12 St.; Ingenieurbiologische Tauglichkeit: sehr gut; Besonderheiten: Schattenverträglich, bildet dichte Bestände
Schotterwalze
Ein meist verzinktes Maschengeflecht aus Stahldraht wird auf der Baustelle in bestimmten Längen ausgebreitet, mit Schotter gefüllt und an der Längsseite verschlossen. Dieses Verfahren ist zeitaufwendig und nur bei großen Längen ökonomisch. In der Praxis haben sich hier die flexibleren → Steinwalzen durchgesetzt.
Schwelle
→ Sohlgurt
Schwimmblattpflanzen
Pflanzen, die in der Gewässersohle verwurzelt sind und deren Blätter auf der Gewässeroberfläche treiben, z.B. Nymphea alba (Seerose), Nuphar lutea (Teichrose oder Mummel).
Sedimentation
Ablagerung von Sedimenten aufgrund sich verringernder Schleppkraft.
Seggen
→ Carex spec.
Senkfaschine
Reisigfaschine, die im Kern mit Wasserbausteinen gefüllt ist und somit durch ihr Eigengewicht auf die Gewässersohle absinkt.
Soden- / Ballenpflanzung
Zur schnellen Besiedlung werden Soden in der freien Natur gewonnen und verpflanzt. Die Abmessungen sind im Allgemeinen 20 x 20 x 20 cm (Spatengröße). Bevorzugte Arten: Schilf und Seggen. Die Begrenzung dieser Methode liegt in der Verfügbarkeit des Materials und in dem hohen zeitlichen Aufwand. Alternativen sind → Röhrichtballen.
Sohlgleite
Bauwerk im Fließgewässer, um Höhendifferenzen zu überwinden (Gefälle mind. 1:20), garantieren im Gegensatz zu Wehren oder Sohlschwellen die Durchgängigkeit des Gewässers.
Sohlgurt
Quer zur Fließrichtung in die Gewässersohle eingebautes Material (→Pfahlreihe, Steinwalze, Wasserbausteine), um Tiefenerosion zu verhindern.
Sohlrampe
Ähnlich aufgebaut wie → Sohlgleiten, allerdings mit einer Neigung von 1:3 bis 1:10.
Spreitlage
Böschungssicherung mittels dünner Äste und Zweige, die in mind. zwei Lagen diagonal zur Fließrichtung verlegt und vernagelt werden, wobei die zwei Lagen rechtwinklig zueinander verlegt werden.
Stahlagraffe
In U-Form gebogener Stahldraht zur Befestigung von z.B. Kokos- oder Jutegewebe.
Stahlhafte
In U-Form oder L-Form gebogener Stahldraht oder Rundstahl zur Befestigung verschiedener Baumaterialien im Erdboden.
Steckhölzer
Meist unbewurzelte Weidenruten (→ Salix spec.), nur zu bestimmten Zeiten möglich, anschließende aufwändige Pflege ist zu berücksichtigen.
Steinmatratze
Mit Steinen gefülltes matratzenartiges hochreißfestes Kunststoffnetz, wobei die Steinmatratze in Kammern unterteilt ist, die Größe der Kammern entspricht der Dicke der Steinmatratzen.
Steinsatz
Flächige Ufersicherung mittels unregelmäßigen Wasserbausteinen, die dicht an dicht gesetzt werden, die Fugen bleiben hierbei offen.
Steinschüttung
Im Wasserbau lose Schüttung von Wasserbausteinen zur Ufer- und Böschungssicherung.
Steinwalze
Aus hochreißfestem Kunststoffnetz bestehende und mit Wasserbausteinen gefüllte Walze, wird in gefüllter Form zur Baustelle transportiert und kann sofort eingebaut werden.
submers
Wörtlich »abgetaucht«, z.B. vollständig unter Wasser lebende Pflanzen.
Substrat
In der → Ingenieurbiologie das Material (Boden), in dem Pflanzen angesiedelt werden.
Sukzession
Natürliche Entwicklung eines Naturraums, sich verändernde und ineinander übergehende Pflanzen- und Tiergesellschaften bis hin zu einem »Ökologischen Gleichgewicht«.
System–Ingenieurbiologie
Seit etwa 1980 vorwiegend in der Hydro–Ingenieurbiologie entstandener moderner Zweig, der im Gegensatz zur traditionellen Ingenieurbiologie verstärkt mit vorkonfektionierten Bausystemen wie → Röhrichtwalzen oder → Röhrichtmatten arbeitet. Der große Vorteil liegt in der einfacheren Kalkulierbarkeit, der schnelleren Baustellenabwicklung, der ganzjährigen Verfügbarkeit und der hohen → Erfolgssicherheit dieser Systeme.
Talaue
→ Aue
Topf
Im Gegensatz zum → Container haben Töpfe ein Volumen von weniger als 1 Liter. In der Hydro–Ingenieurbiologie haben sich Topfballen der Größen 5 x 6 cm und 10 x 15 cm bewährt.
Totholz
Abgestorbene oder abgeschnittene Bäume, Sträucher oder Teile von diesen.
Totholzfaschine
Aus nicht austriebsfähigen Ästen oder Zweigen hergestellte und mit Draht zusammengebundene Walze, man unterscheidet Laub- und Nadelholzfaschinen.
Traverse
Vorrichtung zum kontrollierten Verladen und Einbauen schwerer Bauelemente wie z.B. →Steinmatratzen, Steinwalzen.
Traditionelle Ingenieurbiologie
Sparte der Ingenieurbiologie, die Sicherungen vorwiegend auf Grundlage von Weidenruten, Röhrichtsoden, biogenen Goetextilien, Schüttsteinen und Metalldraht konzipiert. Die Techniken der traditionellen Ingenieurbiologie haben sich über viele Jahrzehnte bewährt und werden in der Regel vor Ort hergestellt und sofort eingebaut. Viele dieser Techniken sind auf der Baustelle mit einem hohen Arbeitsaufwand verbunden. In den letzten Jahrzehnten wurde deshalb durch die → System–Ingenieurbiologie versucht, mit vorgefertigten Elementen den Baustellenablauf rationeller zu gestalten.
Typha angustifolia (Rohrkolben)
Wuchshöhe: 200 – 250 cm; Blütezeit: Juli/August; Wuchstiefe: – 50 cm bis zur Wasserlinie; Ausbreitung: über Rhizom (bis 60 cm), aber nicht sehr dicht; Pflanzdichte (ein Jahr flächige Besiedlung): 10 St.; Ingenieurbiologische Tauglichkeit: eingeschränkt; Besonderheiten: ist auf kontinuierlichen Wasserstand angewiesen
Überschwemmungszonen
Potenziell bei Hochwasser durch Überschwemmung gefährdeter Bereich.
Überstau
Bei Niederschlägen oder Hochwasserereignissen auftretende höhere Wasserstände und dadurch vollständig unter Wasser liegende Bauwerke oder Pflanzen.
Uferschutz
Gesamtheit von Maßnahmen um die Erosion von Böschungen an Gewässern zu vermeiden
Ungespanntes Grundwasser
→ Grundwasser, das sich in den Hohlräumen und Klüften frei bewegt und nur der Schwerkraft und dem hydrostatischen Druck unterliegt.
Vegetationsfaschine
Bezeichnung für eine unbepflanzte → Kokoswalze.
Vegetationsmatte
Bezeichnung für eine mit Röhrichtpflanzen vorbepflanzte → Kokosmatte.
Vegetationssystem
Verbund von toten Baumaterialien mit lebenden Pflanzen zum Einsatz als Ufer- und Böschungssicherung.
Vegetationstechnik
Materialien bzw. Systeme, die in Kombination von Pflanzen mit verschiedenen Baumaterialien im ingenieurbiologischen Verbau von Böschungen eingesetzt werden können.
Vegetative Ausbreitung
Häufige Art der Bestandsbildung bei Stauden, insbesondere Rhizom- und Ausläuferbildung.
Vegetative Vermehrung
In der Zucht am häufigsten verwendet die Vermehrung durch Stecklinge/Steckhölzer, ansonsten aber auch durch Rhizome und Ausläufer.
Vegetatives Deckwerk
Begrünte und vorkultivierte → Gabionenmatratze.
Verbunddeckwerk
Im Gegensatz zur → offenen Steinschüttung eine Böschungssicherung, bei der die einzelnen Elemente untereinander in Verbindung stehen. Dies kann zum einen durch das Verfüllen von Hohlräumen zwischen den Steinen (sog. Verklammern mit Beton oder Bitumen) erfolgen oder konstruktionsbedingt wie z.B. bei → Gabionenmatratzen vorgegeben sein. Es gibt eine Reihe unterschiedlicher, vorgefertigter Verbunddeckwerke, zu denen auch Pflasterungen mit ineinandergreifenden Einzelsteinen zählen. Am besten begrünbar sind Verbunddeckwerke wie → Röhrichtgabionen oder→ Steinmatratzen.
Verkrautung
Übermäßiger Bewuchs mit Stauden in Fließgewässern (häufig in Gräben), tritt meist bei geringen Fließgeschwindigkeiten auf.
Verlandung
Natürlicher Prozess an Stillgewässern, durch Sedimenteintrag oder abgestorbene Pflanzenteile Ablagerungen auf der Gewässersohle, dadurch Verringerung der Wassertiefe, daran zu erkennen, dass sich der Röhrichtgürtel immer weiter ins Gewässer ausbreitet.
Vorflut
Bezeichnet die Möglichkeit für Wasser oder Abwasser durch natürliches oder künstliches Gefälle abzufließen.
Wasserbau, naturnah
Gesamtheit aller Maßnahmen zur Nutzbarmachung von Gewässern und zur Gefahrenabwehr, naturnah bedeutet, dass diese Maßnahmen im Ergebnis soweit wie möglich dem natürlichen Zustand entsprechen (→ Europäische Wasserrahmenrichtlinie).
Wasserbaustein
Bruchstein, der in Größe und Zusammensetzung klar definiert ist, wichtigstes Kriterium ist die Frostsicherheit.
Wasser- und Schifffahrtsamt
Ist der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes unterstellt, im Wesentlichen zuständig für die Unterhaltung und den Betrieb der Bundeswasserstraßen, das Setzen von Schifffahrtszeichen und auch die Eisfreihaltung.
Wasserwirtschaft
Bewirtschaftung des Wassers durch den Menschen, hierzu gehören die Unterhaltung von Gewässern, Gewinnung von Trinkwasser, Behandlung von Abwasser, Entwässerung vernässter Gebiete.
Weide
Baum- oder strauchartige, verholzende Gewächse der Gattung → Salix. Weiden erreichen Größen von wenigen Zentimetern bis zu 20 m. Die Fähigkeit der Art, aus Weidenruten → Adventivwurzeln zu bilden, hat sie zu einem zentralen Bauelement des → Lebendverbaus und der → traditionellen Ingenieurbiologie gemacht.
Weidenfaschine
→ Buschfaschine, die vollständig oder zum Teil aus Weidenruten gebunden ist. Durch das Vermögen der Weiden, → Adventivwurzeln zu bilden, sind die Weidenruten in der Lage auszuschlagen. Auf diese Weise lassen sich rutschungsgefährdete Hänge sichern. Um eine dauerhafte Bodenfestigung sicherzustellen, sind nach kurzer Zeit aber Pflegemaßnahmen wie Auslichten oder Rückschnitt notwendig, um einen stabilen und kräftigen Bestand zu entwickeln.
Weidenspreitlage
→ Spreitlage aus Weidenzweigen, sehr wirksam im Uferschutz, aber sehr hoher Pflegeaufwand
Weidensteckholz
→ Steckholz aus → Weiden (Salix spec.)
Wellenbrecher
Vorgelagertes Bauelement zur Wellenberuhigung vor allem an Stillgewässern und somit auch Ufersicherung, typische Wellenbrecher sind → Steinwalzen, Palisaden, Buschlahnungen.
Zugfestigkeit
In der Ingenieurbiologie hauptsächlich verwendet als Kennwert der Haltbarkeit von Netzschläuchen für Kokoswalzen, Xylitwalzen und insbesondere Steinwalzen.
Das Beste für
Flora und Fauna