Stillgewässer mit starker Belastung
Bei einer ingenieurbiologische Uferbefestigungen mit starker Belastung gilt es vor allem den Wellenauflauf durch große Windstreichflächen, aber auch infolge Freizeitbootsverkehrs und Berufsschifffahrt zu berücksichtigen. Unter diesen Bedingungen ist eine Röhricht–Spontanbesiedelung nicht zu erwarten. Vielmehr können Röhrichte so hohen mechanischen Belastungen ausgesetzt sein, dass sie sich auflösen.
Für diesen Bereich eingesetzte Bauweisen sind Steinschüttung, Röhricht-Gabionen oder Steinmatratzen.

Lösung:
Steinschüttung
Offene Steinschüttungen sichern das Ufer allein durch das Gewicht der einzelnen Bruchsteine. Aufgrund der Kornform findet eine Verklammerung der Steine untereinander nur sehr eingeschränkt statt. Eine offene Steinschüttung gilt solange als stabil, bis sich einzelne Steine bei Belastung gegeneinander bewegen.
An großen Seen wird nur selten mit Steinschüttungen gearbeitet. Bei Gewässern in Festgestein wie z. B. Talsperren reichern sich große Steine durch Abspülung des Feinmaterials an und bilden so ein natürliches Deckwerk.
Natürliche Stillgewässer in Lockergestein besitzen in der Regel flache Uferzonen, die durch Gehölze oder Röhrichte geschützt sind. An Kiesgruben mit steilen Unterwasserböschungen fehlt oft der Halt für eine Steinschüttung. Hier werden Steinschüttungen zur Begrenzung von Röhricht-Pflanzbermen eingesetzt.

Lösung:
Röhricht-Gabionen / Flussmatratzen
Bei Röhricht-Gabionen werden die klassischen Gabionenmatratzen mit vorkultivierten Röhrichtmatten kombiniert. Bei Abdeckung durch die Röhrichtmatte und die insgesamt kleineren Steine wird eingebrachter Boden besser zurückgehalten. Die Bedingungen für das Wachstum des Röhrichts sind daher besser als bei Steinschüttungen.
Uferaufbau mit Röhricht-Gabionen
An einem großen Speicherbecken mit schwankenden Wasserständen werden Röhricht-Gabionen eingebaut. Nachdem die Flussmatratzen verlegt sind, werden sie eingeschlämmt. Danach werden die Röhrichtmatten auf den Matratzen befestigt.


Lösung:
Steinmatratzen
Steinmatratzen und Schottermatratzen sind komplett vorgefertigte Elemente (Standardgröße 2×2x0,25 m). Die einzelnen Kammern der Steinmatratzen werden durch hochreißfeste Kunstfasernetze ummantelt. Dank der speziell entwickelten Kompakt-Fülltechnik und des kleinen Steinmaterials (CP 45/125, bei Schottermatratzen 30/60) lassen sich sehr kompakte und doch flexible Bauelemente herstellen.
Pflege
Eine Pflege der Begrünung in Form einer anfänglichen Bewässerung kann eventuell notwendig sein. Im Betrieb sollten die Ufer in Abständen auf Treibgut und Fremdkörper kontrolliert werden, die durch die Wellenbewegung zu einer mechanischen Beschädigung oder Zerstörung von Pflanzen führen können.
Kosten
Die Kosten für Lieferung und Einbau von Steinmatratzen (25cm Stärke) belaufen sich auf ca. 60 €/m².
Bewertung für die Praxis
Bei gleicher Wirksamkeit werden im Vergleich zu Steinschüttungen wesentlich weniger Wasserbausteine benötigt. Durch die Kompakt-Fülltechnik ist die Bildung größerer Hohlräume und die Gefahr von Umlagerungen innerhalb der Matratze ausgeschlossen. Aufgrund ihrer Struktur ermöglichen Stein- und Schottermatratzen auch an hydraulisch stark beanspruchten Punkten einen Organismenaustausch zwischen Land und Wasser (Durchgängigkeit im Sinne der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie).
Hinweis
Zur Begrünung der Steinmatratzen werden dieser übererdet und eingeschlämmt. Je nach Standort erfolgt eine Raseneinsaat oder eine Begrünung mit Röhrichtmatten.
Hydraulisch stark belastete Bereiche sind für Pflanzen schwer zu besiedeln. Durch die Morphodynamik des Gewässers werden Pflanzen ausfallen und andere sich halten oder einwandern. Röhrichtmatten in Verbindung mit Stein- und Schottermatratzen bieten den Pflanzen bestmögliche Anwuchsbedingungen. Letztlich sind es die Standortfaktoren in ihrer Gesamtheit, welche die Artenzusammensetzung und die Dichte der Vegetation bestimmen.
Hydraulisch stark belastete Bereiche sind für Pflanzen schwer zu besiedeln. Durch die Morphodynamik des Gewässers werden Pflanzen ausfallen und andere sich halten oder einwandern. Röhrichtmatten in Verbindung mit Stein- und Schottermatratzen bieten den Pflanzen bestmögliche Anwuchsbedingungen. Letztlich sind es die Standortfaktoren in ihrer Gesamtheit, welche die Artenzusammensetzung und die Dichte der Vegetation bestimmen.
Schottermatratzen mit natürlicher Sukzession
Die Böschung wurde im Bereich des Wasserspiegels etwas abgeflacht und Schottermatratzen als Erosionsschutz eingebaut. Der technische Schutz der Ufer stand im Vordergrund. Eine Begrünung sollte durch spontane Vegetation und natürliche Sukzession erfolgen.

