Gültig für Fließgewässer mit mäßiger und mittlerer Belastung.
Kokoswalzen
Kokoswalzen bilden eine stabile und hoch filterwirksame Böschungsfußsicherung. Gleichzeitig sind sie so flexibel, dass sie sich praktisch jedem Uferverlauf anpassen lassen. Die Beschreibung von Kokoswalzen ist unter Punkt 3.6 zu finden. Kokoswalzen können ganzjährig entlang des Böschungsfuß verlegt werden. Sie werden so positioniert, dass die Oberkante ca. 5 – 10 cm über der Mittelwasserlinie liegt. Die Walze hat dabei über den gesamten Verlauf dem Gewässerboden aufzuliegen. Tiefere Bereiche und Kolke sind vorher z. B. mit Steinwalzen oder Buschfaschinen aufzufüllen. Für die Böschungsfußsicherung bei größeren Wassertiefen können mehrere Kokoswalzen übereinander oder auch Kombinationen mit Steinschüttungen oder Steinwalzen verwendet werden. Die Festlegung der Kokoswalzen erfolgt wasserseitig durch Holzpfähle (alle 0,8 m; 1 m lang; 5 – 6 cm Zopfdurchmesser). Landseitig werden verbliebene Lücken zwischen der Kokoswalze und der Böschung mit Boden hinterfüllt und verdichtet. Darauf wird die neue Böschung aufgebaut. Um vor dem Schluss der Vegetation bei Hochwässern der Bildung von Parallelkolken hinter der Walze zu begegnen, wird empfohlen, die neu gestaltete Böschung mit einem Kokosgewebe oder einer Röhrichtmatte zu sichern.
Das Bepflanzen von Kokoswalzen erfolgt nach dem Einbau auf der Baustelle. Da die Pflanzen in den Walzenkörper gesetzt werden, sind kräftig entwickelte Röhricht-Topfballen 4 × 8 cm zu verwenden. Jungpflanzen (ca. 3 cm Ballendurchmesser) sind noch nicht ausreichend kräftig entwickelt, um den hydraulischen Belastungen am Pflanzort zu widerstehen. Größere Töpfe bzw. in Erde vorkultivierte Pflanzen sind aufgrund des Ballenvolumens und der Gefahr der Ausspülung ungeeignet. Das Bepflanzen der Kokoswalzen erfolgt am besten zu Beginn oder während der Vegetationsperiode. Im Herbst und im Winter wurzeln die Pflanzen nicht mehr an; es besteht die Gefahr des Pflanzenverlustes durch Ausspülung.
Kokoswalzen sind pflegefrei. Es wird an dieser Stelle aber noch einmal darauf hingewiesen, dass sich Kokoswalzen nur in Verbindung mit einer standortgerechten Bepflanzung zu einer dauerhaften Ufersicherung entwickeln können. Ohne Bepflanzung bieten Kokoswalzen eine temporäre Schutz- und Filterfunktion, die je nach Trophiegrad des Wassers nach 5 – 8 Jahren deutlich schwächer wird.
Die Kosten für den Lieferung und Einbau von Kokoswalzen (30 cm Durchmesser) belaufen sich inklusive Befestigungsmaterial auf ca. 20,00 - 25,00 € / m.
Kokoswalzen sind seit Jahrzehnten in der System-Ingenieurbiologie bewährte Baukörper, die sich einfach und sicher verwenden lassen. Da Kokoswalzen erst nach dem Einbau vor Ort bepflanzt werden, benötigen sie eine ausreichende Entwicklungszeit, um ihre volle Funktionsfähigkeit zu erreichen. In Bereichen, die sofort einer stärkeren hydraulischen Beanspruchung ausgesetzt sind, wird deshalb der Einsatz von Röhrichtwalzen empfohlen.