Erosionsschutzmatten sind das einfachste Material zum Erosionsschutz. Sie werden ausschließlich zum Schutz gegen Oberflächenerosion eingesetzt und parallel mit einer Begrünung versehen. Sie verhindern den oberflächigen Abtrag von Substrat und schaffen somit bessere Bedingung für eine Pflanzenansiedlung, welche den dauerhaften Erosionsschutz gewährleistet.
Erosionsschutzmatten
Es werden häufig biologisch abbaubare Fasern verwendet, welche unterschiedlich lange Verrottungszeiten haben. Auch Kombinationen verschiedener Materialien kommen zum Einsatz. Man kann grundsätzlich zwei Typen von Erosionsschutzmatten unterscheiden, die sich vor allem in der Herstellung unterscheiden. Zum einen sind das die Gewebe, die auf Webstühlen im Kette-Schuss-Verfahren hergestellt werden. Der andere Typ sind versteppte Erosionsschutzmatten, bei dem das Fasermaterial auf einem Träger versteppt wird.
Als Sonderform existieren Erosionsschutzmatten mit eingearbeitetem Saatgut, d.h. der Samen ist auf einem unterseitigen Trägerpapier fixiert. Diese sog. Saatmatten haben einen Nachteil: Nach dem Einbau muss das Papier so stark durchnässt werden, dass es sich auflöst und der Samen in den Boden fällt.
Die Grundbedingungen für den Einsatz der Erosionsschutzmatten sind eine statisch stabile Böschung sowie der Erfolg für eine flächige Vegetationschicht. Im Falle eines Oberbodenauftrag muss zwischen der abgezogenen Böschung und dem Oberboden eine ausreichende Reibung/Verzahnung vorhanden sein, so dass ablaufendes Wasser nicht den Oberboden unter der Erosionsschutzmatte abschwemmen kann.
Sind diese Bedingungen gegeben, können Erosionsschutzmatten auf jeder beliebigen Böschung Verwendung finden. Je nach Böschungsneigung, -länge und Bodenbeschaffenheit ist die Art und Häufigkeit der Befestigung zu wählen.
Der Einbau erfolgt am vorteilhaftesten in Böschungsfallrichtung, da dadurch die Überlappungen der einzelnen Bahnen besser und dauerhafter zu gewährleisten sind. Wie oben beschrieben eignen sich sowohl Holznägel als auch Stahlagraffen/-bügel zur Befestigung. Je nach Böschungsneigung, -länge und Bodenbeschaffenheit werden je m² 2 – 3 Holznägel (30 cm lang), im Extremfall auch 4 St. je m² oder 4 – 5 Stahlagraffen/-bügel je m² eingesetzt.
Bei versteppten Erosionsschutzmatten muss die Einsaat unbedingt vor der Verlegung erfolgen, eine nachträgliche Einsaat hat nur mangelhaften Erfolg. Lediglich auf
Kokosgewebe kann auch nachträglich eingesät werden.
Gräser, Stauden oder Sträucher haben dieselben Ansprüche wie in anderen Bereichen und sind entsprechend auszuwählen. Im Blickpunkt muss natürlich die ingenieurbiologische Eignung stehen. Im Hinblick auf die Wasserversorgung der Pflanzen können sehr steile Böschungen kritisch sein. Regen fließt sehr schnell ab, kann somit schlecht einsickern und ist für die Pflanzen nicht verfügbar. Auch die geografische Ausrichtung ist zu beachten, da z. B. nach Süden ausgerichtete Böschungen durch eine teilweise senkrechte Sonneneinstrahlung erhöhte Verdunstungsraten aufweisen. Kurz erwähnt sei noch die Anspritzbegrünung, die häufig auch in Kombination mit Erosionsschutzmatten zur Ausführung kommt. Ein Gemisch aus Kleber, Mulchmaterial (Stroh oder Heu) und Saatgut wird mit Schläuchen auf die Böschung gespritzt. Je nach Bodenbeschaffenheit kann auch ein Dünger beigemischt werden.
Eine Pflege ist in Form einer regelmäßigen Mahd sinnvoll, da dies zur schnelleren Ausbildung einer geschlossenen Grasnarbe führt.
Erosionsschutzmatten sind eine vergleichsweise günstige Variante des flächigen Erosionsschutzes. Je nach Art der Erosionsschutzmatte und der Befestigungsmittel liegt der Preis je verlegtem m² zwischen 2,00 und 5,00 €.
Erosionsschutzmatten sind eine preiswerte Variante, um Oberflächenerosion zu vermeiden und die Ansiedlung von standorttypischen Pflanzen zu unterstützen. Sie sind einfach zu verlegen und bei richtiger Anwendung sicher in Ihrer Funktion. Statische Probleme in der Böschung können mit Erosionsschutzmatten nicht gelöst werden.